Alexander von Zemlinsky (1871-1942):
King Candaules / Le roi Candaule
Entstehungszeit: | 1935-39 |
Uraufführung: | 1996 in Hamburg |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | München: Ricordi, 1993 |
Bemerkung: | unvollendet, Instrumentation vervollständigt von Antony Beaumont |
Opus: | op. 26 |
CD: | [Details] |
Der König Kandaules (Capriccio, DDD/LA, 1996) Alexander von Zemlinsky (1871-1942) FonoForum 7/1997: "Ein Dokument ersten Ranges, um diesemKomponisten, der in den letzten zwanzig Jahren endlichwiederentdeckt wurde, seinen Platz in der so vielfältigenÜbergangs-Epoche zwischen Spätromantik und Moderne zusichern." |
Art: | Drama in drei Akten |
Libretto: | André Gide |
König Kandaules feiert mit seinen Freunden und Höflingen ein großes Gelage. Gyges, ein Fischer, dessen Frau Trydo am Hof beschäftigt ist, bringt dem Koch einen besonders großen und schönen Fisch. Er geht, als er das ausgelassene Treiben am Königshof bemerkt, schnell davon. Die Gäste loben das köstliche Mahl und die Freigiebigkeit des Herrschers. Davon stark beeindruckt, lässt König Kandaules seine, wie man sagt, wunderschöne Frau holen, der er sich gegen alle guten Sitten vor den Fremden zu entschleiern befiehlt. Die Frau gehorcht widerwillig. Kurz darauf findet einer der Gäste im Fisch einen Ring, der die Inschrift "Ich verberge das Glück" trägt. König Kandaules lässt Gyges wieder zu sich kommen und lobt ihn über alle Maßen. Er ist noch mehr von dem Fischer angetan, als dieser seine Frau Trydo tötet, die er der Untreue überführt.
König Kandaules hat Gyges eingeladen, bei ihm einige Tage Gast zu sein. Er trinkt und unterhält sich mit ihm. Der König hat inzwischen entdeckt, dass der im Fisch gefundene Ring seinen Träger unsichtbar macht. Voller Übermut steckt er ihn Gyges an die Hand und lässt wiederum Nyssia, seine Frau rufen. Diese bittet ihn, Gyges ist ja inzwischen unsichtbar, sie nie mehr vor den Augen anderer zu entschleiern. König Kandaules wird zornig, er entfernt sich; seine Frau bleibt mit dem noch immer unsichtbaren Gyges allein. Hingerissen von ihrer Schönheit, verbringt er die Nacht mit ihr, denn die Frau hält ihn für ihren Ehemann.
König Kandaules möchte gern seinen Ring wiederhaben. Langsam kommt er zu der Erkenntnis, was er angerichtet hat und dass Gyges ihn betrogen hat. Dies wird ihm zur Gewissheit, als seine Frau Nyssia von der letzten Nacht mit ihm schwärmt. Gyges, der nicht weiß, was er tun soll, hält sich noch immer versteckt. Schließlich aber gibt er sich Nyssia gegenüber zu erkennen. Die junge Frau verlangt nicht, wie er erwartet, dass er sich selbst töten solle. Die zutiefst gekränkte Frau will, dass er ihren treulosen Gemahl, den König erschlägt. Gyges tötet den König und wird nun selbst Herrscher mit Nyssia an seiner Seite.
Letzte Änderung am 12.12.2015