Entstehungszeit: | 1851-71 |
Uraufführung: | 16. August 1876 im Bayreuther Festspielhaus (Dirigent: Richter) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 230 Minuten |
Opus: | WWV 86C |
CD: | [Details] |
Siegfried (Ars, DDD/LA, 1998) Richard Wagner (1813-1883) G. Persche in FonoForum 10/99: "Ihre Bedeutung erhält dieEinspielung durch Roberto Paternostro, dessen Partitur-exegese dank ihres Detailreichtums bei steter Wahrungder großen Linie besticht und durch ihre wohltuend un-pathetische Attitüde überzeugt." |
Art: | Oper in drei Aufzügen |
Libretto: | Richard Wagner |
Sprache: | deutsch |
Nach vergeblichen Mühen, Nothung wieder zusammenzufügen, fertigt Mime in selbsterrichteter Schmiedewerkstatt Waffen an, die Siegfried aber alle zerschlägt. Immer unwohler fühlt sich der Heranwachsende in der Umgebung Mimes. Oft neckt er seinen Ziehvater. Diesmal erschreckt er ihn als Bär. Gereizt offenbart Mime dem Jungen, dass er weder sein Vater, noch sonst verwandt mit ihm sei. Drängend begehrt Siegfried zu erfahren, wer seine Eltern sind. Er will ausbrechen in die Welt und befiehlt Mime, ihm Nothung zu schmieden.
An der einsamen Stelle erscheint der Wanderer. Mime weist ihn ab. Doch der Wanderer schlägt dem ungastlichen Schmied ein Rätselspiel vor, bei dem er als Preis seinen Kopf einsetzt. Mime stellt ihm Fragen nach der Welt, wie sie einmal war. Der Wanderer, in dem Mime Wotan zu erkennen beginnt, beantwortet sie alle. Nun geht die Wissenswette an ihn. Zwei Fragen kann er beantworten, aber vor der dritten, wer Nothung neu schmieden könnte, versagt er. Der Wanderer sagt es: nur der, der das Fürchten nie gelernt hat! Verwirrt, hilflos bleibt Mime allein. Als Siegfried zurückkommt, prüft Mime, ob er der Furchtlose sei, den der Wanderer meinte. Alle Angstbilder, die Mime entwickelt, wehrt Siegfried lachend ab. Da Nothung noch immer zerbrochen liegt, schickt Siegfried sich an, das Schwert selbst zu schmieden. Als er die Stücke erst einmal in Späne zerteilt, um sie neu zu formen, erkennt Mime die besondere Bestimmung seines Zöglings. Mit Nothung und dem Gifttrank, den Mime für Siegfried gebraut hat, machen sich beide auf zu dem Platz, wo Fafner haust.
Seit langem wacht Alberich in Fafners Nähe, gierig nach dem Ring, aber nicht wissend, wie er ihn erlangen kann. In dem Wanderer, der aus dem Dunkel hervortritt, erkennt er Wotan. Der meldet Alberich, dass der Held naht, der Fafner tötet, Mime aber den Hort erringen will. Alberichs Verwirrung wächst, als Wotan Fafner aufweckt, damit er gewarnt würde. Aufs neue bekräftigt Alberich seinen Anspruch auf die Weltherrschaft. Als Wotan verschwindet, treffen Mime und Siegfried ein, umlauert von Alberich.
Bald verjagt Siegfried Mime und bleibt allein zurück. Seiner Herkunft, seinen Eltern nachsinnend, hört er Vogelstimmen. Auf einem selbstgeschnitzten Holz, dann mit dem silbernen Horn, das Mime ihm schuf, will er den Stimmen antworten, sie verstehen. Aber das Horn weckt Fafner. Bedrohlich naht das Ungeheuer, Siegfried zu verschlingen. In wildem Kampf stößt ihm Siegfried Nothung ins Herz. Der Sterbende warnt den Sieger vor der Zukunft. Als Siegfried Nothung aus der Wunde des Toten zieht, macht ihn das Blut welthellsichtig. Nun versteht er die Stimme des Waldvogels, der ihm rät, Ring und Tarnhelm an sich zu nehmen und vor Mimes Anschlägen auf der Hut zu sein. Indessen treffen Mime und Alberich aufeinander. In heftigem Streit machen sie gegenseitig ihren Anspruch auf den Hort geltend. Während Alberich vor Siegfried ins Dunkel zurückweicht, versucht Mime, dem Jungen den tödlichen Trank einzuflößen. In letzter Not wehrt sich Siegfried mit dem Schwert. Den Toten legt er zu Fafner. Die Stimme des Waldvogels weist ihm den Weg zu der Frau, die feuerumschlossen des Befreiers harrt.
Nahe dem Ort, wo Brünnhilde liegt, wartet Wotan auf den, der das Feuer durchschritte. Noch einmal beschwört er Erdas Weisheit, um zu erfahren, ob sich seine Absichten erfüllen werden. Sie aber verweist ihn an die Nornen und verhüllt sich, als sie von der Strafe hört, die Wotan ihrer beider Tochter auferlegte, trauernd in ewigem Schlaf.
Dem anstürmenden Siegfried stellt sich der Wanderer noch einmal entgegen. Spott trifft ihn, den Alten, und Unverständnis. Auch vor dem neuaufflammenden Feuer fürchtet Siegfried sich nicht. Wotans Speer zerschlägt er mit Nothung, das einst an diesem zerschellte. Der Gott tritt ab und macht dem Jungen den Weg frei. Nach dem Weg durch das Feuer entdeckt Siegfried in dem schlafenden Helden die Frau, Brünnhilde. Noch hofft er, die langersehnte Mutter gefunden zu haben. Aber Brünnhilde sagt ihm, die Mutter ist tot. Den verzweifelten Liebesansturm weist Brünnhilde zunächst zurück. Der Befreier soll sich rein für alle erhalten. Dann aber siegt für beide das Glück ihrer Begegnung. In der Liebesumarmung bejubeln, fordern sie in trotziger Hoffnung den Untergang Walhalls und seiner Götter, ersingen sich in verzweifelter Isolation den Triumph absoluter Liebe: "Leuchtende Liebe, lachender Tod".
Letzte Änderung am 12.12.2006