The Rhinegold / L'Or du Rhin
Entstehungszeit: | 1851-54 |
Uraufführung: | 22. September 1869 im Münchner königlichen Hof- und Nationaltheater (Digirent: F. Wüllner) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 140 Minuten |
Bemerkung: | Wotans 'großer Gedanke', ein Held müsse die welterlösende Tat vollbringen, Götter und Menschen aus 'trüben Verträgen' zu befreien, bestimmt den inhaltlichen Ablauf von Wagners Ring-Zyklus. Im 1869 in München uraufgeführten Rheingold werden die göttlich-mythischen Voraussetzungen für das irdisch-menschliche Geschehen exponiert. Die Verknüpfung von Heldentragödie und Göttermythos setzt im Ring unendliche Deutungsmuster frei, wobei hinter sozialgeschichtlichen, philosophischen, politischen und ästhetischen Kontexten immer wieder die Frage nach dem fundamentalen Zusammenhang von Macht, Liebe und Gewalt auftaucht. Deshalb ist Wagners epochales Werk nicht zuletzt auch parabelhaftes Welttheater. |
Opus: | WWV 86A |
CD: | [Details] |
Das Rheingold (Oehms, DDD/LA, 2008) Richard Wagner (1813-1883) Das Opernglas 10/08: "Sehr gut musizieren dieRheintöchter (Ha Young Lee mit klangvollem Sopran,Ann-Beth Solvang mit dunklen Tönen und saubererArtikulation), die die komponierten Dissonanzen lustvoll,aber sauber betonen. Deborah Humble singt die Erdatadellos. Nachhaltig auf sich aufmerksam machen SimoneYoung und ihre vornehmlich gut disponierten HamburgerPhilharmoniker." |
Art: | Oper in vier Szenen |
Libretto: | Richard Wagner |
Sprache: | deutsch |
Ort: | in einer Gegend am Rhein |
Wotan: | ein Gott |
Donner: | ein Gott |
Froh: | ein Gott |
Loge: | ein Gott |
Alberich: | ein Nibelunge |
Mime: | ein Nibelunge |
Fasolt: | ein Riese |
Fafner: | ein Riese |
Fricka: | eine Göttin |
Freia: | eine Göttin |
Wer aus dem Rheingold einen Ring schmiedet und zugleich der Liebe entsagt, kann die Weltherrschaft erlangen. Als der Nibelunge Alberich dieses Geheimnis von den Rheintöchtern erfährt, raubt er ihnen den begehrten Schatz und verflucht die Liebe. Auch Wotan, der Herrscher der Götter, hat noch Rechnungen zu begleichen. Für den Bau der Götterburg Walhall muss er die Riesen Fafner und Fasolt entlohnen. Um die verpfändete Freia bei den Riesen auszulösen, begibt sich Wotan mit dem Feuergott Loge nach Nibelheim, denn dort hat Alberich schon längst aus dem Rheingold Profit geschlagen. Wotan entreisst ihm gewaltsam den Ring, den Alberich mit einem Fluch belegt. Fortan bedeutet der Besitz des Ringes zugleich Macht und Tod.
Die Rheintöchter umspielen auf dem Grunde des Rheins das Rheingold. Alberich bringt den Schatz in seine Gewalt, indem er die Liebe verflucht.
Wotan und Fricka werden erwachend der Götterburg Walhall gewahr, die die Riesen gemäß den von Wotan erdachten Verträgen gebaut haben. Als Lohn fordern die Baumeister Fafner und Fasolt Freia, die Göttin der Jugend und Schönheit. Wotan hofft auf den listigen Feuergott Loge; der hat aber keinen Ersatz für Freia gefunden und weiß nur zu berichten, dass Alberich aus dem geraubten Rheingold einen Ring schmieden ließ, der ihm unbegrenzte Macht verleiht. Die Riesen sind bereit, gegen das Gold Alberichs auf Freia zu verzichten und nehmen diese als Geisel, bis Wotan den Hort herbeigeschafft hat.
Der fleißige Schmied Mime wurde von seinem Bruder Alberich gezwungen, aus dem Rheingold auch noch eine Tarnkappe zu formen. Loge, der Wotan nach Nibelheim begleitet hat, verführt Alberich dazu, mit seinen Künsten zu prahlen: mit der Tarnkappe verwandelt dieser sich zunächst in einen Riesenwurm, dann in eine Kröte. So kann er leicht gefesselt und vor die Götter geschleppt werden.
Als Lösegeld muss Alberich seinen ganzen Schatz hergeben. Alberich verflucht den Ring. Wotan zögert, den Riesen außer dem ganzen Schatz auch noch den Ring im Tausch gegen Freia zu geben. Die allwissende Erda warnt ihn vor dem Fluch, der jetzt darauf haftet. Die fürchterliche Macht des Rings zeigt sich sogleich: Fafner erschlägt seinen Bruder, weil sie sich bei der Teilung des Schatzes nicht einig werden. Begleitet vom Klagegesang der Rheintöchter ziehen die Götter nach Walhall.
Letzte Änderung am 12.12.2006