Giuseppe Verdi (1813-1901):

La Traviata

Allgemeine Angaben zur Oper

Uraufführung: am 6. März 1853 in Venedig
Spieldauer: ca. 110 Minuten

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La Traviata (Orfeo, ADD/LA, 65)
Giuseppe Verdi (1813-1901)

W.-D. Peter in FonoForum 2/94: "MehrereSzenen Wunderlichs verursachen einfach feuch-te Augen: was für ein Verlust! Diese zwei CDshalten Momente fest, die wohl kein Opernfreundmissen möchte."

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La Traviata (Opus Arte, 2009)
Giuseppe Verdi (1813-1901)

FonoForum 08/11: "Die vorliegende DVD hält den Auftrittder amerikanischen Primadonna fest - an einem umjubeltenAbend, an dem auch Antonio Pappano, Musikchef der RoyalOpera, sein Debüt am Pult dieser Produktion gab. Pappanodirigiert einfühlsam und sensibel, mit stimmigen Tempiund erregenden Steigerungen. Und die Fleming zeigt vorallem ihre gesangstechnische Meisterschaft, singtwunderbare Piani, lässt strahlende Hochtöne hören.Wunderbar etwa das Mezzavoce bei "Dite a la giovine",ergreifend auf ganz eigene Weise das Schlussbild."

Zur Oper

Art: Opera in tre atti
Libretto: Francesco Maria Piave nach "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas
Sprache: italienisch
Ort: Paris und Umgebung
Zeit: um 1850

Personen der Handlung

Violetta Valery: kranke Frau
Flora Bervoix: Freundin von Violetta, die gerne Feste feiert
Annina: Dienerin und Vertraute Violettas
Alfredo Germont: Geliebter Violettas
Giorgio Germont: sein Vater
Gastone: Bekannter Violettas
Barone Douphol: Bekannter Violettas, auch ihr Verehrer
Marchese d'Orbigny: Bekannter Violettas
Dottore Grenvil: Violettas Arzt
Giuseppe: Violettas Diener
Weitere: Diener, Zigeuner, ein Bote

Handlung

1. Akt:

Derzeit von Baron Douphol luxuriös ausgehalten, hat Violetta Valéry, erstmals nach ihrer scheinbaren Genesung von schwerer Krankheit, wieder zu einem Fest geladen. Gaston, Vicomte de Létorières, stellt ihr seinen Freund Alfredo Germont vor und berichtet, dass dieser sie schon seit langem heimlich verehre und sich während ihrer Krankheit täglich nach ihrem Befinden erkundigt habe. Dem Baron ist Alfredo unsympathisch, da er merkt, wie sehr die Offenheit und Wahrhaftigkeit des jungen Mannes Violetta beeindrucken. Als vollendete Gastgeberin versucht sie, die Schüchternheit des Neuankömmlings mit Alkohol zu lockern und ermutigt ihn zu einem Trinkspruch (»Libiamo, libiamo ne' lieti calici«).
Nach dem Essen begibt sich die Gesellschaft zum Tanzen in die Nebenräume.Violetta erleidet einen Schwächeanfal und bleibt allein zurück, Alfredo nutzt den Moment, um ihr seine Liebe zu gestehen (»Un dì, felice, eterea«). Violetta reagiert zunächst nur belustigt, doch Alfredo kann sie von seinen tief empfundenen Gefühlen überzeugen: Sie schenkt ihm eine Kamelie, die er zurückbringen darf, wenn sie verwelkt ist, also am nächsten Tag. Überglücklich verabschiedet sich Alfredo.
Nachdem auch die anderen Gäste das Haus verlassen haben, sinnt Violetta verwirrt über ihre neuen, durch Alfredos Geständnis wachge rufenen, Empfindungen nach (»È strano«). Sie ist hin und hergerissen zwischen dem Impuls, sich dem Vergnügen einfach hinzugeben, und der Sehnsucht nach einer unbeschwerten Liebe. Ihre Bemühungen, sich ihren Lebenswandel schönzureden (»Sempre libera«), werden durch Alfredos schwärmerische Huldigung aus der Ferne (»Amor è palpito dell'universo intero«) konterkariert.

2. Akt:

Seit drei Monaten leben Alfredo und Violetta zurückgezogen in einem Landhaus ihrer Liebe (»De' miei bollenti spiriti«). Zufällig erfährt Alfredo von Annina, dass Violetta ohne sein Wissen nach und nach ihren gesamten Besitz verkauft, um das abgeschiedene Leben finanzieren zu können. In seiner Ehre gekränkt, weil er von einer Frau ausgehalten wird, eilt er sofort nach Paris, um selber Geld aufzutreiben (»Oh mio rimorso! oh infamial«).
Während seiner Abwesenheit erhält Violetta unerwarteten Besuch. Es ist Alfredos Vater Giorgio Germont, der ihr in hochmütiger Weise zum Vorwurf macht, dass sie mit seinem missratenen Sohn das Familienerbe verprasse.Violetta verwahrt sich gegen die Anschuldigungen und zeigt Germont die zum Verkauf ihres Eigentums vorbereiteten Unterla gen. Dennoch verlangt Germont von Violetta ein Opfer zugunsten von Alfredos jüngerer Schwester, deren Hochzeit durch Violettas Ruf gefährdet sei (»Pura siccome un angelo Iddio mi die una figlia«).Violetta ist bereit, sich für einige Zeit von Alfredo zu trennen, doch der Vater erwartet den endgültigen Verzicht auf seinen Sohn. Verzweifelt gibt Violetta dem Drängen Germonts nach unter der Bedingung, dass Alfredo einst von ihrem selbstlosen Opfer erfahren wurde.
Alfredo kehrt aus Paris zurück und überrascht Violetta beim Schreiben eines Briefes. Er kann sich ihr verändertes Verhalten nicht erklären und ist erst beruhigt, als sie ihm eindringlich ihre Liebe bezeugt. Violetta verlässt das Haus und bald darauf überbringt ein Bote Alfredo ihren Abschiedsbrief. Der eben eingetretene Germont versucht umsonst sei nen Sohn, dessen Glück er gerade zerstört hat, zu trösten und zur Rückkehr zur Familie zu bewegen (»Di Provenza il mar, il suol«). Als Alfredo unter Violettas Papieren eine Einladung Floras entdeckt, weiß er, wo er sie finden kann.
Auf Floras Ball amüsiert sich eine illustre Gesellschaft in den Maskeraden von Zigeunerinnen und Stierkämpfern. Als Alfredo eintritt, stützt er sich ins Kartenspiel.Violetta erscheint in Begleitung Baron Douphols, der ihr jede Unter redung mit Alfredo verbietet. Alfredo hat außerordentliches Glück im Spiel und bemerkt sarkastisch, dass Unglück in der Liebe Glück im Spiel bringen müsse. Der Baron, ungehalten über Alfredos Äußerungen, fordert diesen zu einem Spiel auf Alfredo gewinnt eine hohe Summe. Bevor die Situation eskaliert, werden die Gäste zu Tisch gebeten.
Violetta versucht, Alfredo zum Verlassen des Festes zu be wegen, weigert sich jedoch, mit ihm zu gehen, Um sich an die Vereinbarung mit dem alten Germont zu halten, lässt sie Alfredo in dem Glauben, sie liebe den Baron. Außer sich vor Eifersucht ruft Alfredo die Gesellschaft herbei und beschwört einen Skandal herauf, als er Violetta sein Geld vor die Füße schleudert, als »Lohn für ihre Liebesdienste«. Sein Vater versucht, ihn vor den aufgebrachten Gästen zu schützen, indem er ihn vermeintlich verurteilt (»Disprezzo degno sè stessa rende chi pur nell'ira la donna offende«). Douphol verlangt Genugtuung von dem vollends ver wirrten Alfredo.

3. Akt:

Während in den Straßen von Paris der Karneval tobt, liegt Violetta einsam und verarmt im Sterben. Lediglich Doktor Grenvil besucht die Kranke täglich. Ihren Lebenswillen erhält ein Brief des alten Germont, den sie wieder und wieder liest: Nach dem Duell mit dem Baron sei Alfredo ins Ausland gegangen. Germont selbst habe ihm Violettas Opfer offenbart. Alfredo werde zu ihr zurückkehren und ihre Verzeihung erbitten. Ihre Stimmung schlägt um in Hoffnungslosigkeit (»Addio del passato«), da erscheint endlich der Ersehnte. Der Traum vom erneuerten Liebes bund ist nur kurz (»Parigi, o cara, noi lasceremo«). Germont folgt seinem Sohn und bittet ebenfalls um Verzeihung.Violetta übergibt Alfredo ihr Bildnis, um nicht ganz vergessen zu werden, wenn er nach ihrem Tod eine »keusche Jung frau« heiratet. Nach einem letzten Aufbäumen stirbt sie.


Letzte Änderung am 11.3.2001