Nebukadnezar
Untertitel: | Nabucodonosor |
Spieldauer: | ca. 125 Minuten |
Bemerkung: | Nabucco ist in vier Akte eingeteilt, welche jeweils einen Titel tragen und mit einem biblischen Vers versehen sind. |
CD: | [Details] |
Nabucco (DGG, DDD, 1982) Giuseppe Verdi (1813-1901) U.Schweikert in 'Neue Musikzeitung' 2/84:"Die Musik knistert vor Spannung bei ihm,wo es gefordert ist,steigert er den Ausdruckbis zur aggressiven Vitalität.Und dennochwirkt Verdis Musik...bei ihm niemals lärmig,gar leer und anonym.Die Chöre und kriege-rischen Märsche bleiben bei aller Klangent-fesselung doch durchsichtig und für die ver-haltenen,melancholisch resignativen Momen-te dieser kollektiven Handlung findet er eineFülle von Zwischenfarben.Es ist faszinie-rend,mit welcher Genauigkeit und Einfüh-lung er den Begleitrhythmus variiert...DasResultat von Sinopolis Bemühungen wäreaber doch nur Stückwerk geblieben,stündeihm nicht ein Sängerensemble zur Verfü-gung,das sich bei aller künsterischen Ei-genständigkeit doch seiner Interpretation vollintegriert und das noch in den kleinstenPartien hochkarätig besetzt ist." |
Art: | Dramma lirico quattro parti |
Libretto: | Temistocle Solera |
Sprache: | italienisch |
Nabucco: | König von Babylonien |
Ismaele: | Neffe des Königs Zedekia von Jerusalem |
Zaccaria: | Hoherpriester der Hebräer |
Abigaille: | Sklavin, vermeintliche erstgeborene Tocher des Nabucco |
Fenena: | Tochter Nabuccos |
Il gran Sacerdote di Belo: | der Oberpriester von Baal |
Abdallo: | ein alter Offizier des Königs von Babylon |
Anna: | Schwester des Zaccaria |
Weitere: | Soldaten, Volk |
Jerusalem
Die Handlung setzt in einem hebräischen Tempel ein; hier erwarten die Hebräer angstvoll das Nahen der babylonischen Feinde unter Führung des Königs Nabucco, die ihnen der Zorn des Gottes Jehova schickte. Der hebräische Hohepriester Zaccaria spricht dem hebräischen Volk Mut zu, immerhin sei Fenena, die Tochter Nabuccos, in ihren Händen; außerdem habe Gott die Juden auch einst aus ägyptischer Gefangenenschaft befreit. Schon ist Kriegslärm zu hören, Zaccaria vertraut Fenena Ismaele, dem Neffen des hebräischen Königs an und fleht Jehova um Hilfe. Ismaele liebt Fenena. Als er einst in Babylon gefangengehalten wurde, entfloh sie mit ihm, obwohl die ältere Sochwester Abigail Ismaele auch liebte. Nunmehr tritt Abigail durch eine Geheimtür in den Tempel und schwört dem geliebten Ismaele und Fenena den Tod. Diese flehen um Gnade. Da stürzen Frauen, Greise, Priester, entwaffnete hebräische Krieger und schließlich Nabucco herein. Um Nabuccos weiteres Vorgehen zu stoppen, droht Zaccaria, Fenena zu erdolchen. Nabucco bleibt regungslos, und nur Ismaele wendet den tödlichen Dolchstoß ab. Damit ist die einzige Waffe der Hebräer zunichte gemacht und das Schicksal der Hebräer besiegelt. Ismaele trifft der Fluch Zaccarias.
Der Frevler
Der zweite Akt führt uns zunächst zu Abigail, die durch ein Schriftstück von ihrer niederen Abstammung von einer Sklavin erfährt. In seiner Abwesenheit hat Nabucco die Herrschaft der jüngeren Tochter Fenena übergeben, die glücklich mit Ismaele lebt. Abigail flucht ihnen, da sich ihr Sehnen nach Liebe nicht erfüllte. Der Oberpriester des Baal berichtet, dass Fenena die jüdischen Gefangenen freiließ. Die Priester verbreiten die Kunde, Nabucco sei im Kampf gefallen, und tragen Abigail, welche sich nun am Ziel ihrer Wünsche sieht, die Krone an. Zaccaria möchte die Ungläubigen bekehren und erbittet Gottes Segen. Der Hohepriester wird von seiner Schwester Anna überredet, den Fluch von Ismaele zu nehmen: Ismaele sei kein Verräter, sondern rette eine Hebräerin, da Fenena zum jüdischen Glauben übertrat. Abdallo, getreuer Gefolgsmann, meldet den vermeintlichen Tod des Königs, und Abigail verlangt darauf die Krone von Fenena. Doch der Totgeglaubte lebt und bestätigt seine Herrschaft. Er fordert sogar - trotz Warnung Zaccarias und trotz Fenenas offenem Bekenntnis zu Jehova -, als Gott angebetet zu werden. Da trifft den König ein Blitzstrahl. Zeichen des Wahnsinns breiten sich aus, Nabucco weint. Abigail ergreift die zu Boden gefallene Krone.
Die Prophezeihung
Abigail lässt sich als neue Herrscherin feiern. Der Oberpriester des Baal überreicht ihr das Todesurteil aller Hebräer, voran Fenenas. Sie überredet den wahnsinnigen Nabucco, das Todesurteil zu unterzeichnen, indem sie die jüdischen Feinde als Gefahr beschwört. Als Nabucco bewusst wird, was er getan hat, droht er Abigail, ihre niedere Herkunft bekannt zu geben. Triumphierend zerreißt sie das verräterische Schriftstück und lässt Nabucco gefangennehmen. An den Ufern des Euphrat klagen die Hebräer dem Gott Jehova ihr Leid und Elend. Zaccaria rügt ihre Haltung und prophezeit das nahe Ende aller Knechtschaft und den Untergang Babylons. Die Verzagten fassen neuen Mut.
Das zerbrochene Götzenbild
Nabucco erwacht aus einem Traum, in dem er wie ein Wild gejagt wurde. Er ist besessen von dem Gedanken, die Hebräer zu vernichten. Da hört er den Namen Fenenas rufen und muss begreifen, dass die geliebte Tochter dem Tod entgegen geführt wird. Da er selbst gefangen ist, fleht er : Gott der Hebräer, Vergebung! Neu will ich bauen Dir, Jehova, den Altar! Da befreien babylonische Krieger ihren König. Abdallo erkennt, dass der Wahnsinn gewichen ist. Nabucco eilt mit seinen Getreuen zur Opferstätte vor dem Altar des Baal, um Fenena und die Krone zu retten. Im letzten Moment können sie die Opferung der gottestreuen Fenena vereiteln. Das Götzenbild stürzt in sich zusammen. Nabucco bekennt seinen neuen Glauben und lässt die Hebräer heimwärts ziehen. Abigail vergiftet sich, bekennt ihre Verbrechen, bittet die Lebenden um Verzeihung und den Gott Jehova um seine Gnade. Zaccaria verheißt schließlich Gottes Segen für Nabucco.
Letzte Änderung am 19.6.2003