Igor Fjodorowitsch Strawinski (1882-1971):
Die Nachtigall / The Nightingale / Le rossignol
Entstehungszeit: | 1908-14 |
Uraufführung: | 6. Mai 1914 in Paris (Opéra) |
Besetzung: | Soli, gemischter Chor, und Orchester |
Spieldauer: | ca. 50 Minuten |
Art: | Lyrisches Märchen in 3 Akten |
Libretto: | Igor Strawinski und Stefan Mitusow nach Hans Christian Andersens 'Nattergalen' |
Sprache: | russisch |
Ort: | am Hof des chinesischen Kaisers |
Zeit: | zur Märchenzeit |
Die Nachtigall: | (Sopran) |
Der Kaiser von China: | (Bariton) |
Der Hofmarschall: | (Bass) |
Die Köchin: | (Sopran) |
Der Fischer: | (Tenor) |
Der Bonze: | (Bass) |
Der Tod: | (Alt) |
Weitere: | japanische Gesandte, Hofstaat, Volk |
Ein Fischer sitzt in seinem Boot und lauscht der Nachtigall, die ein betörendes Lied singt. Die Köchin führt den Bonzen und den Hofmarschall des chinesischen Kaisers an den See, um sich ebenfalls am Gesang der Nachtigall zu erfreuen.
Als der Kaiser von der Nachtigall hört, möchte er auch einmal diesem kleinen wundersamen Geschöpf zuhören. Die Nachtigall lässt sich nicht lange bitten und fliegt in den Kaiserpalast.
Der Hof des Palastes ist voller Leute aus Hofstaat und Volk, die dem Gesang der Nachtigal freudig entgegenfiebern. Niemand hat bisher eine Nachtigall gesehen. Und als die Nachtigall auftritt, sind sie enttäuscht, dass es nur so ein kleiner unscheinbarer Vogel ist. Doch als die Nachtigall ihren Gesang beginnt, ist alle Enttäuschung verflogen. Auch der Kaiser vergisst sein Leid und möchte die Nachtigall belohnen.
Japanische Gesandte haben eine künstliche Nachtigall mitgebracht und lassen auch diese vor dem Kaiser singen. Diesem gefällt der Gesang zwar nicht, aber er hört ihn sich trotzdem an. Darüber ist der kleine natürliche Vogel so enttäuscht, dass er davonfliegt. Der Kaiser fühlt sich beleidigt und verbannt die echte Nachtigall aus seinem Reich. Zukünftig solle nur noch die künstliche Nachtigall singen dürfen.
Der Kaiser ist schwer erkrankt, der Tod sitzt bereits an seinem Bett. Da kommt plötzlich die verbannte Nachtigall angeflogen und singt für den Kaiser. Die Kräfte kehren zurück, bis der Kaiser wieder ganz gesund ist. Die Nachtigall hat den Tod vertrieben. Der Kaiser zeigt sich dem schon trauernden Volk und begrüßt freudig den Tag. Die Nachtigall verspricht dem Kaiser, ihm ab sofort in jeder Nacht zur Seite zu sein und für ihn bis zum Morgengrauen zu singen.
Letzte Änderung am 26.12.2016
Beitrag von Markus Hillenbrand