Richard Strauss (1864-1949):

Friedenstag

englisch Peace Day / französisch Jour de paix

Allgemeine Angaben zur Oper

Widmung: Viorica Ursuleac und Clemens Krauss
Entstehungszeit: 1935-36
Uraufführung: 24. Juli 1938 in München (Nationaltheater)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 80 Minuten
Erstdruck: Berlin: Oertel, 1938
Verlag: Berlin: A. Fürstner, 1938
Berlin: Oertel, 1960
Wien: Verlag Dr. Richard Strauss, 1996
Opus: op. 81
TrV 271

Zur Oper

Art: Oper in einem Aufzug
Libretto: Joseph Gregor (und Stefan Zweig) nach einem Drama von Calderon de la Barca
Sprache: deutsch
Ort: Zitadelle einer belagerten Stadt
Zeit: 24. Oktober 1648

Personen der Handlung

Kommandant: Befehlshaber einer belagerten Stadt (Bariton)
Maria: seine Frau (Sopran)
Weitere: Wachtmeister (Bass)
Schütze (Tenor)
Konstabel (Bariton)
Musketier (Bass)
Hornist (Bariton)
Frontoffizier (Bariton)
Ein Piemonteser (Tenor)
Der Holsteiner
Kommandant der Belagerungsarmee (Bass)
Bürgermeister (Tenor)
Prälat (Bariton)
Frau aus dem Volk (Sopran)
Soldaten beider Parteien, Frauen und Volk

Handlung

Eigentlich ist der Dreißigjährige Krieg schon längst vorbei, aber eine einzige Festung wird immer noch vom Feind belagert. Ein fröhlicher junger Landser aus dem Piemont ist deswegen so gut gelaunt, weil er eine Botschaft des Kaisers überbringen darf. Er schmettert ein fröhliches Liedchen, welches von den Genüssen und Freuden des Lebens erzählt.

Der Kaiser befiehlt, dass die Festung auf keinen Fall aufgegeben werden darf. Eine Abordnung von Bürgern bittet den Befehlshaber, den Willen des Kaisers zu umgehen und die Stadt dem Gegner einfach zu überlassen. Die meisten Kampfgenossen seien ausgehungert und deshalb unfähig noch weiter standzuhalten. Aber der Kommandant zwingt sich, nicht auf sie zu hören und erklärt ihnen, dass erst aufgegeben werde, wenn er den ausdrücklichen Befehl dazu erteile.

Er plant, erst im letzten Augenblick und wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, die Festung sprengen zu lassen. Widerwillig gehen die Soldaten an die Vorbereitungen, da es ihnen schwerfällt, sich den äußersten Fall vorzustellen.

Maria, die tapfere Frau des Kommandanten, entschließt sich, notfalls gemeinsam mit ihrem Mann aus dem Leben zu gehen. In dem Moment, als an die Pulvervorräte die Lunte gelegt werden soll, ertönen aus der Ferne Kanonenschüsse.

Der Kommandant lässt die Sprengung verschieben, weil er an einen erneuten Angriff der Gegner glaubt. Er orientiert sich an alten überholten Vorbildern und will nur im Kampf mit dem Schwert in der Hand sterben.

Doch das Gebimmel bedeutet jedoch keine neue Kampfansage, sondern es sind Friedensglocken, weil in Münster das Ende des Krieges beschlossen wurde, nachdem er dreißig Jahre gedauert hat. Die alten Feinde kommen zu Besuch, denn der holsteinische Kommandant will nun dem Gegner seine Bewunderung für seine Tapferkeit ausdrücken. Maries Mann traut der edlen Gesinnung nicht und zieht seinen Degen; die Sache ist ihm zu suspekt. Seine Frau muss ihn erst anschieben, bevor er die Realität begreift. Die beiden Männer und ehemaligen Gegner umarmen sich freundschaftlich. Nun herrscht unwiderruflich Friede im Land und alles jubelt.


Letzte Änderung am 28.12.2014
Beitrag von Engelbert Hellen