Entstehungszeit: | 1903-1910 |
Uraufführung: | 18. August 1912 in Frankfurt am Main |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 135 Minuten |
Erstdruck: | Wien: Universal-Edition, 1911 |
Verlag: | Schliengen: Edition Argus, 1998 |
Bemerkung: | Mit „Der ferne Klang“ feierte der Komponist Franz Schreker seinen ersten Opernerfolg. |
CD: | [Details] |
Der Ferne Klang (Naxos, DDD, 1989) Franz Schreker (1878-1934) Orpheus 11/89:"Halasz hält auf der erfreulichen und wichtigen vorliegenden Neu- und Ersteinspielung der Schreker-Oper seine Städtische Philharmonie zu Höchstleistungen an. Die Sänger dokumentieren das Niveau des Hauses, das sich mit dieser Aufnahme eines längst überfällig gewordenen Werks auf Platten in einer Ersteinspielung ein sehr empfehlenswertes Dokument geschaffen hat." |
Art: | Oper in 3 Akten |
Libretto: | Franz Schreker |
Sprache: | deutsch |
Ort: | Deutschland und Venedig |
Zeit: | um 1900 |
Fritz: | ein junger Künstler (Tenor) |
Grete Graumann: | ist in Fritz verliebt (Sopran) |
Rudolf Graumann: | Gretes Vater (Bass) |
Weitere: | Dr. Vigelius (Bass), der Schauspieler (Bariton), Erster Chorist (Tenor), Zweiter Chorist (Bass), die Kellnerin (Mezzosopran), ein zweifelhaftes Individuum (Tenor), ein Polizeimann (Bass), ein Diener (Sprechrolle) und weitere |
Der ferne Klang - eine Jagd nach dem Besonderen, dem Einmaligen. Der ferne Klang ist das Sehnsuchtsobjekt eines jungen Komponisten. Er strebt von dieser Sehnsucht getrieben in die Welt hinaus und lässt seine Liebe (Grete) in entsetzlichen familiären Verhältnissen zurück. Umsonst versucht sie, ihn dazu zu bewegen, sie mitzunehmen. Der alte Graumann, Gretes Vater, ein kleiner pensionierter Beamter, trägt das wenige Geld ins Wirtshaus. Die Verhältnisse eskalieren, als der Vater die Tochter eines Abends als Wetteinsatz an den Wirt verliert. Sie ergreift die Flucht und folgt den Verführungen einer alten Kupplerin und landet in zwielichtigen Verhältnissen, prostituiert sich und wird letztlich von aller Welt verachtet. Doch die Hoffnung, dass eines Tages ihr Geliebter sie wieder in seine Arme schließen wird, gibt sie nie auf. Der Tag kommt.
In Venedig, bedrängt von einem Grafen, verspricht sie dem Erzähler der anrührendsten Geschichte eine Liebesnacht. Fritz kommt von der Ahnung „des Fernen Klangs“ getrieben hinzu und erzählt sein Leben. Grete gibt ihm den Preis. Doch anders als sie hoffte, lässt er sie fallen, beschimpft sie als Hure - und sie folgt dem Grafen, der ihrer aber auch nach wenigen Jahren überdrüssig ist. Sie geht auf den Strich. Ihren Geliebten, einen mittlerweile angesehenen Komponisten, hat sie dabei nicht aus den Augen verloren. Sie besucht die Premiere seines neuesten Stücks. Seine Oper „Die Harfe“ scheint ein Erfolg zu werden. Doch er konnte seine Sehnsucht nicht erfüllen, zwar von Not und Sehnsucht erzählen, aber nicht vom Glück. Das Stück fällt durch. Er zieht sich krank zurück. Sie hatte die Vorstellung vorzeitig verlassen, da ihr übel geworden war und erfährt von der Katastrophe in einem nahe gelegenen Lokal. Sie eilt zu ihm. Er erkennt seine Mitschuld an ihrem Schicksal. Er erkennt, dass Liebe, Kunst und Natur eine Einheit bilden. Der ferne Klang ertönt. Er stirbt.
Letzte Änderung am 16.3.2010
Beitrag von Uwe Rott