Anton Grigorjewitsch Rubinstein (1829-1894):
Entstehungszeit: | 1891-62 |
Uraufführung: | 24. Februar 1863 in Dresden (Königliche Hofoper) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | Leipzig: Senff, 186x |
Verlag: | Mailand: Ricordi, 19xx |
Art: | Lyrische Oper in 3 Aufzügen |
Libretto: | Julius Rodenberg nach der Erzählung „Lalla Rookh“ von Tomas Moore |
Sprache: | deutsch |
Ort: | auf dem indischen Subkontinent |
Zeit: | zu historischer Zeit |
Lalla Rookh: | Prinzessin von Hindostan (Sopran) |
Feramors: | ein fahrender Sänger (Tenor) |
Fadladin: | Großwesir von Hindostan (Bass) |
Chosru: | Gesandter des Königs von Bokhara (Bariton) |
Hafisa: | Lallas Freundin (Mezzosopran) |
Lalla Rookh ist der seltsame Name der schönen Prinzessin von Hindostan, die darauf vorbereitet wird, die Bekanntschaft ihres Bräutigams zu machen. Ein festlicher Empfang ist vom Großwesir organisiert worden und nun wartet Lalla gespannt, wen die Staatsräson ihr zugeteilt hat. Das Mädchen ist über die befohlene Verbindung unglücklich, denn es hat ihr Herz bereits an den Sänger Feramors verschenkt. Nun muss sie sich von der Vorstellung, diesem auf ewig anzugehören, verabschieden.
Immerhin ist es ein König, dem die Prinzessin zufallen wird. Sein Gesandter Chosru aus Bokhara ist bereits eingetroffen und ihre Hofdame Hafisa findet ihn ungemein sympathisch. Zur Unterhaltung wird Ballett geboten, dessen Titel den Bräuten von Kaschmir gewidmet ist. Während getanzt wird, vertiefen Chosru und Hafisa ihre Gefühle zueinander.
„Das Mondlicht träumt auf Persiens See!“ Es ist die Stimme Feramors, die aus gemäßigter Distanz herüberklingt und Lallas Herz zum Schmelzen bringt. Nun weiß sie, dass sie den König von Bokhara niemals lieben wird und ihn deshalb auch nicht heiraten kann.
Der Großwesir hat sich in Hafisa verliebt, aber Lallas Freundin hat keinen Appetit auf den alten Herrn. Sie lässt sich seine Werbung gefallen, um ihn zu beschäftigen, damit Lalla ungestört ihre Zuneigung zu Feramors pflegen kann. Doch das Unglück will es, dass der Großwesir den Liebhaber allein in den Gemächern der Prinzessin entdeckt. Er lässt Feramors sofort einsperren. Das Volk hat er gegen den Eindringling aufgehetzt und dieses möchte ihm ans Leben, weil es ihre Prinzessin bedroht sieht.
Der fremde Gesandte legt Fürsprache für den Fremdling ein und hat auch überraschend Erfolg. Allerdings kann er nicht verhindern, dass der fahrende Sänger vorläufig unter Verschluss bleibt.
Das Schicksal nimmt eine günstige Wende. Der Gefangene konnte entfliehen und der Großwesir hat keine Zeit, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Die Braut sitzt bereits festlich herausgeputzt in der Halle und Fadladin muss als höchster Beamter die ankommenden Gäste begrüßen und das Hofzeremoniell überwachen.
Und nun kommt die große Überraschung. Als die Erwählte dem Bräutigam zugeführt werden soll, erkennt sie in ihm den geliebten Feramors und der Großwesir seinen Gefangenen. Beide sind einem Trick zum Opfer gefallen – die Verkleidung war perfekt. Der Bräutigam hat lediglich kontrollieren wollen, ob seine Braut ihn nur deshalb liebt, weil er ein König ist, sondern weil er schön singen kann. Sie hat die Probe bestanden und Gäste und Dienerschaft klatschen Beifall.
Letzte Änderung am 23.3.2012
Beitrag von Engelbert Hellen