Gioacchino Rossini (1792-1868):
Signor Bruschino oder Der Sohn aus Zufall / Signor Bruschino, or The Accidental Son / Signor Bruschino ou Le Fils par hasard
Entstehungszeit: | 1812 |
Uraufführung: | 27. Januar 1813 in Venedig (Teatro San Moisè) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester (1 Flöte, 2 Oboen [auch Englischhorn], 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner, Streicher sowie Basso continuo) |
Spieldauer: | ca. 75 Minuten |
Verlag: | Mailand: Ricordi, 1846 Mainz: Schott, 1931 Mailand: Ricordi, 1983 Mailand: Ricordi, 2006 |
CD: | [Details] |
Il Signor Bruschino (Naxos, DDD, 2002) Gioacchino Rossini (1792-1868) Stereo 10/04: "Die leichtfüßig rhythmisierte Eleganz,mit der Claudio Desderi und die elanvoll begleitendenI Virtuosi Italiani durch das Verwirrspiel wirbeln, machtdas buffoneske Spielchen richtig hörenswert." |
Art: | Komische Oper (Farce) in einem Akt |
Libretto: | Giuseppe Maria Foppa |
Sprache: | italienisch |
Gaudenzio: | Vormund von Sofia (Bass) |
Sofia: | sein Mündel (Sopran) |
Bruschino: | Vater (Bass) |
Bruschino: | Sohn und Taugenichts (Tenor) |
Florville: | Sofias Liebhaber (Tenor) |
Commissario di Polizia: | Polizeikommisar (Bass) |
Filiberto: | ein Wirt (Bass) |
Marianna: | Zimmermädchen (Sopran) |
Weitere: | Diener |
Florville trifft im Hause Gaudenzio ein und möchte um die Hand Sofias anhalten. Seiner Meinung nach ist dies nun möglich, da sein Vater - ein Erzfeind Gaudenzios - vor kurzem gestorben ist. Aber Florville muss erfahren, dass seine geliebte Sofia dem Sohn des Bruschino versprochen ist und bald Hochzeit gehalten werden soll. Doch diese Pläne wird Florville mit allen Mitteln vereiteln!
Es trifft sich gut, dass just in diesem Moment der Wirt Filiberto das Haus betritt und verkündet, er habe einen gewissen Bruschino in seinem Dachgeschoss eingesperrt, weil dieser seit Tagen bei ihm wohne und die Zeche nicht bezahlen könne. Bruschino hat einen Bittbrief an seinen Vater geschrieben, den er nun Gaudenzio bringen möchte. Florville gibt sich geistesgegenwärtig als Vetter von Bruschino aus, bezahlt einen Teil der Schulden, nimmt den Brief an sich und verlangt, dass Filiberto den Zechpreller noch eine Weile eingesperrt lassen soll.
Gaudenzio erscheint und Marianna übergibt ihm einen Brief, in dem Bruschino senior sich über die zügellose Lebensweise seines eigenen Sohnes beschwert und seinen alten Freund bittet, ihn festzusetzen, wenn er bei ihm erscheint. Der Brief ist natürlich nicht authentisch, sondern von Florville verfasst. Und so passt es denn auch, dass dieser das Zimmer betritt und sich als Bruschino junior ausgibt. Bruschino junior bereut seine Taten und reicht Gaudenzio einen Brief, in dem er sich für seinen Lebenswandel entschuldigt - diesmal natürlich den echten Brief des wahren Bruschino junior. Gaudenzio lässt Florville alias Bruschino einsperren, liest den Brief und ist von Bruschino junior beeindruckt.
Bruschino senior tritt auf und kann den nun folgenden Ausführungen Gaudenzios über den geläuterten Sohn nicht glauben. Obwohl er den Brief als Beweis in den Händen hält, kann Bruschino senior seinem Sohn nicht vergeben, auch wenn Gaudenzio und Sofia auf ihn einreden. Bruschino senior wird immer lauter und verzweifelter, und als sich Florville dann auch noch als sein Sohn ausgibt, wird die Situation so vertrackt, dass ein Polizist hinzugezogen werden muss, um den Streit zu schlichten. Dieser stellt die „Beweise“ sicher und stellt irrigerweise aufgrund des handschriftlichen Briefes fest, dass Florville der richtige Sohn ist! Bruschino senior verliert nun völlig die Fassung.
Bruschino senior wird in seinem Wahn alleine gelassen, aber er hat die Gelegenheit, mit dem Wirt zu sprechen. Die Verwechslung löst sich auf und Bruschino senior dreht nun aus köstlicher Rache den Spieß um. Er will nun Gaudenzio eins auswischen. Er erkennt Florville als seinen Sohn an und stimmt der Hochzeit von Sofia mit seinem neu gewonnenen Sohn zu. Kaum sind die beiden verheiratet, treten Filiberto und der echte Bruschino junior auf und bringen Licht in das Verwirrspiel. Nun ist es Gaudenzio, der verärgert und außer sich ist.
Doch zum Schluss der Oper wird ein Loblieb auf die Liebe angestimmt und allgemeine Versöhnung macht sich breit. Gaudenzio verzeiht seiner Sofia und Florville und Bruschino seinem Sohn.
Letzte Änderung am 14.9.2012
Beitrag von Markus Hillenbrand