Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (1844-1908):

Serwilija [Сервилия]

deutsch Servilia / englisch Servilya / französisch Servilia

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1900-01
Uraufführung: 14. Oktober 1902 (1. Oktober 1902) in Sankt Petersburg (Mariinski-Theater)
Dirigent: Feliks Blumenfeld
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Erstdruck: Moskau: W. Bessel, 1902 ?
Verlag: Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1902 ?
Melville, N.Y.: Belwin-Mills, 1981
München: mph, 2009
Bemerkung: Die Musikwelt fragt sich, warum der Komponist zu einem Libretto gegriffen hat, dessen Inhalt mit seinem sonstigen Opernschaffen überhaupt nicht in Einklang zu bringen ist. Die Handlung enthält weder Spannung noch Faszination. Das Publikum ignoriert dieses Werk völlig.

Zur Oper

Art: Oper in 5 Akten
Libretto: Nikolai Rimski-Korsakow nach einem Drama von Lev Alexandrowitsch Mey
Sprache: russisch
Ort: Rom
Zeit: um 67 n. Chr.

Personen der Handlung

Thraseas: Senator
Soranus: Senator
Servilia: seine Tochter
Valerius: Volkstribun
Egnatius: ein Freigelassener im Haushalt des Soranus
Tigelinus: Präfekt der Prätorianer
Antonia: Servilias Amme
Locusta: eine Zauberin
Weitere: drei Senatoren
fünf Bürger
ein Centurio
ein Herold
Kaiser Nero (nicht präsent)
Ferner: Senatoren, Tribunen, Priester, Prätorianer, Gladiatoren, Soldaten, Musikanten, Händler und weitere

Handlung

Zwei einflussreiche Senatoren möchten die gegenseitige Beziehungen zu ihren Häusern enger knüpfen und denken an eine Verehelichung ihrer Kinder. Soranus kommt es quer, dass die Tochter Servilia eine Herzensbindung zu Egnatius unterhält, einem Freigelassenen in seinem Haushalt. Valerius, ein Volkstribun und Adoptivsohn des Thraseas, zieht sich gekränkt zurück. Egnatius versucht ein Komplott gegen ihn zu schmieden, muss aber einsehen, dass nur der Gehorsam Servilias gegen den Vater Schutz gegen die Unbill der Welt bietet. Valerius ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Servilia bekehrt sich zum Christentum und entsagt der Welt.

Vor das Tribunal gerufen, werden sie beiden Senatoren im Zuge der Christenverfolgung in die Verbannung geschickt. Servilia erwartet Egnatius. Valerius kehrt zurück und hört eine Proklamation, dass Nero das Tribunal aufgelöst hat.

Sein Wiedererscheinen bewirkt Servilias Tod und Valerius selbst entgeht der Vernichtung nur, weil sein Pflegevater sich einmischt. Egnatius ist in seinem Schmerz untröstlich.


Letzte Änderung am 30.12.2016
Beitrag von Engelbert Hellen