Emil Nikolaus von Reznicek (1860-1945):
Entstehungszeit: | 1928-29 |
Uraufführung: | 28. November 2010 in Chemniz (Opernhaus) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Art: | Heiter-phantastisches Spiel mit Musik |
Libretto: | Emil Nikolaus von Reznicek, frei nach Calderón de la Barca |
Sprache: | deutsch |
Zeit: | 1929 |
Bei seinem Weltrekordflug um den Äquator muss Zeppelin-Kommandant Ulysses Eisenhardt wegen Treibstoffmangels auf einer mysteriösen Insel notlanden. Benzin als Treibstoff gibt es hier zwar in nahezu unbegrenzten Mengen, aber auch eine Tochter eines amerikanischen Milliardärs namens Gladys. Ihr Hypnose-Tick, alle männlichen Inselbewohner in Tiere zu verwandeln, lässt Eisenhardts Mission fast scheitern. Dies liegt an seinem starken Willen und ihrer heißen Liebe zu ihm. Alle gekränkte Eitelkeit vergessen, schwebt sie glücklich mit ihm davon.
Eine genauere Betrachtung der Oper zeigt, dass es sich dabei mitnichten um eine leichtfüßige Operette handelt, sondern um ein skurriles, phantastisches Spiel à la E. T. A. Hoffmann, bei dem die groteske Überzeichnung nur die Funktion hat, die Abgründe und Gefährdungen menschlicher Existenz erträglich zu gestalten. Die Musik ist sehr stark von Tanzformen durchsetzt. Das verhilft einerseits zu einer Charakterisierung der Gesellschaftsschichten, in der die Handlung der Oper spielt, ergibt aber anderseits im Gesamteindruck den von Reznicek beabsichtigten »leichten Ton«, den der Komponist für dieses Werk wünscht. Polacca und Foxtrott, Boston lente und Tempo di Valse stehen neben einem Tango und einem Galopp presto. Die klangliche Einkleidung lässt nichts zu wünschen übrig; sie bringt natürlich auch Propellergeräusche, Sirenen, Hammer und Amboss unter, wie es sich für einen Flughafen gehört.
Letzte Änderung am 1.12.2019