La Cecchina oder Das Findelkind / Cecchina, or The Good-Natured Girl
Entstehungszeit: | 1759-60 |
Uraufführung: | 6. Februar 1760 in Rom (Teatro delle Dame) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Verlag: | London: R. Bremner, 1768 Paris: Sieber, 1771? Mailand: I Classici musicali italiani, 1942 |
Bemerkung: | Wie so oft geht es um die große Liebe. Nach vielen Irrungen, Wirrungen, Enttäuschungen, Verstrickungen, Intrigen und wundersamen Entwirrungen kommt es zu einem glücklichen Ende und auf der Bühne finden gleich vier Paare zueinander. Das Stück bietet Spielraum für so ziemlich alle menschlichen Gefühle - edle wie verwerfliche. Ironie und Komik kommen dabei nicht zu kurz. |
Art: | Opera buffa in drei Akten |
Libretto: | Carlo Goldoni |
Sprache: | italienisch |
Marchese di Conchiglia: | Bruder von Lucinda (Tenor) |
Marchesa Lucinda: | die Schwester des Marchese (Sopran) |
Armidoro: | Kavalier und Liebhaber von Lucinda (Tenor) |
Cecchina: | Gärtnerin (Sopran) |
Sandrina: | Köchin und Magd (Sopran) |
Paoluccia: | Zofe (Sopran) |
Mengotto: | Hausdiener und verschmähter Liebhaber (Bass) |
Tagliaferro: | Eisenfraß, ein deutscher Soldat (Bass) |
Weitere: | Soldaten, Diener |
Auf dem Anwesen der Conchilias arbeitet Cecchina als Gärtnerin. Sie ist ein Findelkind. Ihre Herkunft ist unbekannt. Auf dem Gut trifft der Soldat Tagliaferro ein. Zu gleicher Zeit gesteht der Bauer Mengotto Cecchina seine Liebe. Doch sie liebt heimlich den Marchese, der auch in Liebe zu ihr entbrannt ist und sie ohne Rücksicht auf Standesunterschiede zur Frau nehmen will. Es kommt zum Skandal. Die Familie ist entsetzt. Armidoro will unter diesen Umständen Lucinda nicht mehr heiraten. Ein Spiel von Verwicklungen und Intrigen beginnt, an dem einerseits Armidoro und Lucinda und andererseits Sandrina, die in Mengotto verliebt ist, und Paoluccia, die Tagliaferro schöne Augen macht, tatkräftig beteiligt sind, um Cecchina vom Gut zu vertreiben. Selbst vor Auftragsmord schrecken sie nicht zurück. Am Ende hat Sandrinas Intrige Erfolg und Cecchina wird vom Hof gejagt.
Unterdessen stellt sich heraus, dass Tagliaferro auf der Suche nach einem vor zwanzig Jahren verschwundenen Mädchen adliger Herkunft ist. Der Marchese weiß sofort, dass es Cecchina sein muss. Er schweigt aber und gibt der Familie seine Heirat mit einer deutschen Baronesse bekannt. Alle sind zufrieden. Außer Cecchina: sie ist todunglücklich. Erst nachdem ihr der Marchese ihre adlige Abstammung offenbart, ist sie nach anfänglichem Zögern bereit, an ihr Glück zu glauben. Der Hochzeit steht nichts mehr im Weg. Eine neue Gärtnerin muss gesucht werden, da der Marchese seine Cecchina bekommt, Sandrina ihren Mengotto erhält, Lucinda für ihren Armidoro die Reifröcke fallen lässt und Tagliaferro Paoluccia in die Arme schließt. Jeder bekommt den, den er wollte - und alles endet in einem großen Fest.
Letzte Änderung am 21.7.2009
Beitrag von Uwe Rott