Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Die Zauberflöte

englisch The Magic Flute / französisch La Flûte enchantée

Allgemeine Angaben zur Oper

Anlass: auf Bitten des Logenbruders Emanuel Schikaneder zur Sanierung seines Theaters
Entstehungszeit: 1791
Uraufführung: 30. September 1791 im Theater auf der Wieden, Wien
Besetzung: Soli, Chor (SATB) und Orchester
Spieldauer: ca. 160 Minuten
Verlag: Breitkopf & Härtel
Bemerkung: Mozarts Zauberflöte ist sinnbildhaft-poetisches Welttheater aus dem Geist der Aufklärung. Taminos beschwerliche Reise ist als Erziehungsweg gestaltet, er findet aus kindlicher Unwissenheit heraus in die Reife des Erwachsenen-Alters und lernt die Liebe kennen.
Opus: KV 620
KV2 620
KV3 620
KV6 620
MozV 141

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Die Zauberflöte (Decca, ADD, 1969)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

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Die Zauberflöte (CMajor, 2013)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

"Es zeugt von der künstlerischen Integrität des britischen Regisseurs, dass Pountney keine technisch hochgerüsteten Shows hinklotzt, um dieMassen zu bespaßen, sondern dass er eine radikale Interpretation anbietet, die selbst Stückkenner verblüfft." Der Tagesspiegel

„Das Bühnenbild der Seeproduktion ist Markenzeichen und Publikumsmagnet der Bregenzer Festspiele“ Der Standard

“David Pountney findet verblüffende Antworten auf die ewigen Fragen der Zauberflöte“ Tagesspiegel

Zur Oper

Art: Deutsche Oper in zwei Akten
Libretto: Emanuel Schikaneder nach 'Lulu oder die Zauberflöte' aus Wielands Märchensammlung 'Dschinnistan'
Sprache: deutsch
Ort: imaginäres Ägypten
Zeit: zu märchenhafter Zeit

Personen der Handlung

Pamina: Tochter der Königin der Nacht (Sopran)
Tamino: ein ägyptischer Prinz (Tenor)
Papageno: Vogelfänger (Bariton)
Papagena: die für Papageno bestimmte Frau (Sopran)
Sarastro: Hohepriester der Isis and Osiris (Bass)
Königin der Nacht: Gegenspielerin von Sarastro (Sopran)
Monostatos: ein Mohr im Dienste Sarastros (Tenor)
Sprecher: Erster Priester (Bass)
Weitere: 3 Hofdamen (2 Soprane, Alt), 3 Knaben (2 Soprane, Alt), 2 Geharnischte (Tenor, Bariton), Priester und Slaven

Handlung

1. Akt:

Prinz Tamino wird in einer Felsenschlucht von einem Löwen (je nach Libretto auch von einer Schlange oder einem Lindwurm) angegriffen. Ohne Waffen sieht er sich seinem Ende gegenüber und fällt in Ohnmacht. Drei Hofdamen der Königin der Nacht werden durch seine Hilferufe angelockt; sie sehen die Gefahr und töten das Monster. Alsbald kehren sie zu ihrer Königin zurück, um von dem Vorfall zu berichten.

Indessen erwacht Tamino durch die Klänge einer Panflöte. Es ist Papageno, der sie spielt. Er war auf Vogelfang und ist nun auf dem Weg zur Königin, um seine Beute in Speis und Trank einzutauschen. Tamino ist der Meinung, dass Papageno ihm das Leben gerettet hat, und so dankt er ihm dafür. Papageno nimmt diesen Dank ungerechtfertigterweise an. Doch die drei Hofdamen, die just in diesem Moment zurückkehren, bestrafen ihn sofort für seine Anmaßung und berauben ihn seiner Stimme. Tamino zeigen sie ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht. Innige Liebe erfasst den Prinzen auf der Stelle - sein Wunsch, sie zu seiner Prinzessin zu machen, ist unbändig. Doch Pamina wurde von dem Bösewicht Sarastro entführt, wissen die Hofdamen zu berichten. Tamino ist bereit, sie zu befreien!

Begleitet von Donner und Blitz erscheint die Königin der Nacht und beklagt den Verlust ihrer Tochter. Sie beauftragt Tamino mit ihrer Befreiung. Sollte es gelingen, wird sie die Seine sein. Tamino erhält als Hilfsmittel eine Zauberflöte, die ihn vor Gefahren schützen soll. Auch Papageno wird den Prinzen begleiten und erhält dafür seine Stimme wieder und zusätzlich ein Satz Zauberglöckchen. Drei Knaben mit engelsgleichen Stimmen werden die beiden Abenteurer nun ins Reich des bösen Sarastro führen.

Szenenwechsel: Im Palast Sarastros.

Monostatos ist Paminas Wächter. Der arglistige Mohr möchte aber auch Paminas Liebe für sich gewinnen. Der plötzliche Auftritt des bunten Vogelfängers Papageno erschreckt ihn so, dass er flieht. Papageno erkennt Pamina und verspricht ihr die alsbaldige Befreiung. Beide eilen davon, um Tamino zu suchen.

Dieser wurde inzwischen von den drei Knaben zum Heiligen Hain geführt, der die drei Tempel Vernunft, der Natur und der Weisheit beheimatet. Betreten darf er die ersten beiden Tempel jedoch nicht, er wird schroff abgewiesen. Aus dem Tempel der Weisheit jedoch treten drei Priester, die Tamino über den wahren Charakter Sarastros aufklären. Kein Tyrann und Bösewicht sei er, sondern ein Mann voller Weisheit und Ehre. Die Entführung Paminas wollen die Priester nicht erklären, aber sobald Tamino ein Mitglied ihrer Bruderschaft sei, werde er die Wahrheit und die Zusammenhänge erkennen.

Tamino ist verwirrt und unsicher. Mit seiner Zauberflöte beruhigt er sich und die wilden Tiere des Waldes. Als er die Panflöte Papagenos hört, folgt er dem Klang und erblickt zum ersten Mal Pamina. Bevor die drei sich jedoch treffen, werden sie von Monostatos und seinen Mannen überwältigt. Papageno erinnert sich an seine Zauberglöckchen. Er spielt sie, und Monostatos und seine Sklaven müssen tanzend den Hain verlassen. Trompeten erschallen und kündigen das Nahen Sarastros und seines Gefolges an. Pamina kniet nieder und sieht ihre Schuld ein. Die Flucht habe sie jedoch nur gewagt, weil Monostatos ihr unverschämt nachstelle und sie ihre Mutter wiedersehen möchte. Sarastro verzeiht ihr und verspricht ihr, dass er ihr nie Schaden zufügen werde. Aber von ihrer Mutter sei nichts Gutes zu erwarten.

Monostatos führt nun Tamino vor. Pamina und Tamino fallen sich in die Arme. Monostatos jedoch wird von Sarastro getadelt, weil er Pamina belästigt hat. Auf Befehl Sarastros werden nun Tamino und Papageno auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitet, die stattfinden müssen, bevor Tamino sein Ziel erreichen kann. Pamina und Sarastro gehen ab.

2. Akt:

Die Priester beraten, ob Tamino denn überhaupt für die Prüfungen bereit ist. Sarastro überzeugt die Priester und erklärt, dass die Heirat von Pamina und Tamino vorherbestimmt sei und der einzige Grund für die Entführung Paminas war. Tamino möchte die Prüfungen machen, auch wenn sie seinen Tod bedeuten. Papageno ist sich da nicht so sicher, schließlich habe er ja nichts zu gewinnen. Die Aussicht auf eine für ihn bestimmte wunderschöne Braut jedoch stimmt ihn schnell um. Die erste Prüfung ist ein Schweigegelübde. Allein gelassen und auch von den drei Hofdamen provoziert sprechen sie kein Wort; die Prüfung ist bestanden. Weitere Prüfungen finden abseits der Bühne im Tempel statt.

Szenenwechsel: Ein Garten.

Unterdessen liegt Pamina auf einer Wiese und schlummert. Monostatos schleicht heran, doch die Königin der Nacht tritt auf und verbietet ihm das Weitergehen. Als Pamina erwacht, gibt ihr die Mutter einen Dolch, mit dem sie Sarastro erstechen soll. Pamina ist verwirrt und bestürzt, so etwas von ihrer Mutter zu hören. Monostatos versucht sie zu überzeugen, dass sie die vertrackte Situation nur beenden kann, wenn sie ihm ihre Liebe schenkt. Pamina weigert sich. Brennend vor Wut erhascht Monostatos den Dolch und will Pamina damit töten. Doch Sarastro erscheint unvermittelt und verjagt den Mohren.

Szenenwechsel: Im Tempel.

Zwar haben Tamino und Papageno die Schweigegelübde-Prüfung bestanden, der Eid jedoch wurde noch nicht aufgehoben. Papageno fällt es schwer zu schweigen, und als eine alte Frau hereinkommt und ihn neckt, spricht er zu ihr. Als er sie nach ihrem Namen fragt, ertönt lauter Donner und vertreibt das alte Weib. Die drei Knaben treten auf und bringen Speisen und Getränke sowie die Zauberflöte und die Zauberglöckchen. Auch Pamina tritt ein. Sie verzweifelt jedoch, als Tamino keine ihrer Fragen beantwortet und sie mit Gesten wegschickt. Sie beschließt, den Tod zu suchen, weil Tamino sie offenbar nicht mehr liebt.

Eine Versammlung wird einberufen, doch Papageno will erst fertig essen. Nur eine Horde wilder Löwen kann ihn davon überzeugen, zur Versammlung zu gehen. Die Löwen ziehen sich zurück, als Tamino auf der Flöte spielt. Nun steht Tamino die schwierigste Bewährungsprobe bevor. Papageno jedoch wird erklärt, dass er nie zum Kreise der Eingeweihten gehören werde. Das ist Papageno aber egal, nur ein Liebchen hätte er gerne. Da tritt die Alte wieder auf und erklärt sich bereit, eine Verbindung mit ihm einzugehen. Papageno sträubt sich, ist sie doch schon so alt. Die Alte droht Papageno, ihn bei Wasser und Brot irgendwo im Tempel einzusperren. Da stimmt Papageno zu und verspricht ihr die ewige Treue. Die Alte verwandelt sich sofort in ein hübsches junges Mädchen - Papagena. Bevor sich die beiden umarmen können, wird Papagena von einem Priester weggeführt.

Szenenwechsel: Außerhalb des Tempels.

Pamina befindet sich im Garten und will ihrem Leben ein Ende setzen. Die drei Knaben können sie jedoch im letzten Moment davon abhalten und versichern ihr, dass Tamino sie noch liebt. Sie folgt den dreien, um Tamino zu suchen.

Vor der Doppelhöhle des Feuers und des Wassers muss Tamino nun seine letzte Prüfung bestehen. Pamina ruft ihm zu, dass er auf sie warten solle. Sprechen darf er wieder, und so bittet er Pamina darum, ihm, seiner Liebe zu ihr und seiner Zauberflöte zu vertrauen. Flöte spielend bestehen die beiden die Prüfung, indem sie unversehrt die Höhle durchqueren. Die Tore des Tempels öffnen sich, und der Jubel der Priester erschallt.

Auf die drei Knaben wartet auch noch eine Aufgabe: Sie müssen Papageno davon abhalten, sich an einem Baum aufzuhängen. Dieser ist nämlich verzweifelt, weil er seine Papagena nun doch nicht gefunden hat. Der Klang der Zauberglöckchen lässt Papagena erscheinen, und beide fallen sich in die Arme.

Abseits des Tempels stehen die Königin der Nacht, Monostatos und die drei Hofdamen. Ihr Plan, Sarastro zu stürzen, ist fast gescheitert. Ein letzter Versuch soll gewagt werden. Und Monostatos soll Pamina gehören, wenn der Plan gelingt. Ein heftiger Sturm bricht los, und ein Blitz zuckt über den Himmel. Die Erde öffnet sich und verschlingt die Bösen.

Sofort verändert sich die Szene: Ein riesiger, strahlender Sonnentempel erscheint. Sarastro, Pamina und Tamino stehen auf den Stufen des Tempels und werden von den Priestern umrundet. Der Hohepriester preist dem Triumph der Mächte des Lichts über die Mächte der Finsternis. Eine Dankeszeremonie für die Götter beendet die Oper.


Letzte Änderung am 6.12.2006
Beitrag von Markus Hillenbrand