Giuseppe Saverio Mercadante (1795-1870):
Die Vestalin / The Vestal Virgin
Entstehungszeit: | 1840 |
Uraufführung: | 10. März 1840 in Neapel (Teatro San Carlo) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | Mailand: Ricordi, 1840 |
Verlag: | New York:Garland, 1986 |
Bemerkung: | Bekannter als von Mercadante ist ist die französischsprachige Vertonung von Gaspare Spontini nach einem Libretto von Victor-Joseph de Jouy. Hier wird die sündige Vestalin gerettet, weil der Himmel ein Zeichen gibt. |
Art: | Lyrische Tragödie in drei Akten |
Libretto: | Salvatore Cammarano |
Sprache: | italienisch |
Ort: | Rom |
Zeit: | Antike |
Emilia: | (Sopran) |
Giunia: | (Mezzosopran) |
La Gran Vestale: | (Mezzosopran) |
Decio: | (Tenor) |
Publio: | (Bariton) |
Licinio Murena: | (Tenor) |
Lucio Silano: | (Bass) |
Metello Pio: | (Bass) |
In der irrtümlichen Annahme, dass ihr Geliebter Decio in der Schlacht gefallen sei, hat Emilia sich entschlossen, den vestalischen Jungfrauen beizutreten. Doch Decio kehrt als Kriegsheld aus der Schlacht gegen die Gallier zurück und ausgerechnet Emilia fällt es per Schiedsspruch zu, dem Helden im Triumphzug den Lorbeerkranz auf das gelockte Haupt zu setzen. Decio traut seinen Ohren nicht, als er erfährt, dass Emilia ihm untreu und Vestalin geworden ist. Niedergeschlagenheit überfällt ihn und er beschließt mit seinem Freund Publio den Vestatempel aufzusuchen, um sich selbst zu überzeugen. „O mia celeste Emilia!“ Die Liebenden umarmen sich.
Vor Wonne, den Geliebten wiederzusehen, vergisst Emilia ihr Keuschheitsgelübde als Vestalin und lässt die heilige Flamme, die sie zu bewachen hat, erlöschen. Als sie realisiert, was sie getan hat, bricht sie bewusstlos vor dem Altar zusammen. Publio erscheint und zerrt Decio aus dem Tempel, bevor die anderen Vestalinnen und die Priester den Tempel betreten. Senatoren, Konsuln und der Hohepriester richten Emilias Schuld. Sie versucht vergeblich, den Geliebten zu decken, der ihren Frevel begünstigte. Decio kommt zurück und bekennt in Gegenwart des Vaters seine Schuld. Dieser bittet um Nachsicht für den Sohn, aber auf Emilias Haupt soll sich der Schleier der Schande senken. Decio schwört Rache und eilt in Begleitung seines Freundes aus dem Tempel.
Publio und einige Zenturionen bitten die Konsuln um Pardon für Emilia, aber Licinio will den Rechtsspruch nicht abwarten. Emilia wird zur Grabkammer geführt und verabschiedet sich für immer von ihrer Freundin Giunia. Decio kommt mit seinen Soldaten zu spät, um die Geliebte zu befreien, und stürzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert.
Letzte Änderung am 12.7.2012
Beitrag von Engelbert Hellen