Johann Simon Mayr (1763-1845):

Demetrio, Re di Siria

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1823
Uraufführung: 27. Dezember 1823 in Turin (Teatro Regio)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 160 Minuten

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[Details]
Demetrio, Re di Siria (Oehms, DDD, 2011)
Johann Simon (Giovanni Simone) Mayr (1763-1845)

Zur Oper

Art: Oper in zwei Akten
Libretto: Ludovico Piossasco nach einer Vorlage von Pietro Metastasio
Sprache: italienisch
Ort: Seleukidenreich
Zeit: um 146 v. Chr.

Personen der Handlung

Cleonice: Königin von Syrien (Sopran)
Alceste / Demetrios: ihr Geliebter (Mezzosopran)
Olinto: sein Rivale (Tenor)
Fenicio: Alcestes Ziehvater (Bass)
Barsene: Cleonices Vertraute (Sopran)
Mitrane: Kapitän der königlichen Wachen (Tenor)

Vorbemerkung

Demetrios II. Nikator regierte von 146-139 v. Chr. das Seleukidenreich

Handlung

1. Akt:

Alexander Balas konnte die Schlacht um den Seleukiden-Thron für sich entscheiden und den regierenden König Demetrios I. Soter in die Flucht schlagen. Sein gefährdetes Söhnchen, welches auch Demetrios heißt - die Bezeichnung „Nikator“ verleiht ihm die Geschichtsschreibung erst später - gibt er in die Obhut seines Freundes Fenicio, der ihn verstecken soll, damit er gesund bleibt und eines Tages zu blutiger Rache fähig ist. Er selbst flüchtet nach Kreta, wo Freunde wohnen, die ihm treu ergeben sind.

Der kleine Demetrios weiß gar nicht, dass er ein Königskind ist und treibt sich am liebsten in den heimischen Wäldern herum. Geheim bleiben kann seine Herkunft aber nicht, auch wenn er sich Alceste nennt, denn er überragt seine Altersgenossen an Wuchs und Geist. Er verliebt sich sogar in eine Prinzessin - es ist ausgerechnet die Tochter von Alexander Balas. Wo hat er Cleonice nur kennengelernt? Ist sie ihm auf der Jagd nach Wildbret begegnet?

Demetrios erhält die Nachricht, dass sein Vater im Exil in Kreta gestorben ist. Zu Gunsten seiner Liebesbeziehung söhnt er sich mit Alexander Balas aus. Dieser will gegen einen auswärtigen König Krieg führen und braucht einen fähigen General. Er hat von seinem Talent gehört und Feuer gefangen. Demetrios gelangt zu militärischen Ehren und kann sich vor seinem Volk profilieren. Fenicio bereitet seine zukünftige Herrschaft sorgfältig vor. Mitrane, der Führer seiner Leibwache, ist ihm dabei eine wertvolle Stütze und wird von der Zofe Barsine entlohnt.

Die Liebesgeschichte und spätere eheliche Verbindung mit Cleonice ist purer literarischer Unsinn, denn Demetrios war mit der ptolemäischen Königin Kleopatra Thea verheiratet, die ihn allerdings umbringt. Aber wir wollen dem Librettisten jetzt nicht das Konzept verderben, damit mit dem zweiten Akt - wie vorgesehen - weitergemacht werden kann.

2. Akt:

Den Kretern ist daran gelegen, dass Demetrios bald auf den Thron seines Vaters gelangt. Sie sind bereit, seine Rechte mit der Waffe zu verteidigen. Alexander beobachtet die gefährliche Entwicklung und will das Feuer im Keim ersticken. In der Entscheidungsschlacht büßt er sein Leben ein.

Obwohl von Demetrios herbeigewünscht, kommt Fenicio zu diesem Zeitpunkt sein Tod ungelegen. In der Hauptstadt Seleukia hat der Prinz sich bisher kaum blicken lassen, weil er militärisch ans Schlachtfeld gebunden war. Viele „Thronfolger“ fühlen sich berufen, den Platz des Vaters einzunehmen, und versuchen den Erben auszuschalten.

Cleonice ergeht es wie Penelope – sie wird von Freiern bedrängt, damit sie sich einen Gemahl aussucht. Wo bleiben die kretischen Freunde, welche die Eindringlinge in die Flucht schlagen sollen? Wo bleibt Demetrios selbst? Die Freier drängen auf eine Entscheidung und Cleonice ist gezwungen, freundlich zu bleiben und sich eine Verzögerungstaktik auszudenken. Olinto ist der Aufdringlichste. Einen Teppich zu knüpfen wie ihre Vorgängerin, hat sie keine Lust. Demetrios muss sich nicht verstecken, kann Autorität demonstrieren und eilt alsbald herbei.

Doch die Freier verlangen, dass er sich legitimiert. Barsene soll herkommen und bezeugen, dass er auf der zweiten Zehe des rechten Fußes eine Warze hat. Damit ist seine Identität geklärt. Nun kann ihm die väterliche Krone auf das Haupt gesetzt werden und Cleonice darf sich mit den Kronjuwelen schmücken.


Letzte Änderung am 11.5.2013