Pietro Mascagni (1863-1945):

Nerone

deutsch Nero / englisch Nero / französisch Néron

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1890-1934
Uraufführung: 16. Januar 1935 in Mailand (Teatro alla Scala)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Erstdruck: Roma: G.& P. Mignani, 1934/35
Verlag: Bolognia. Bongiovanni, 1987 ?
Mailand: Curci, 2010
Bemerkung: Mussolini hatte von Mascagnis letztem Werk mehr Pomp erwartet. Seine Haltung ist verständlich, denn dem Opernliebhaber geht es genau so. Der Handlungsfaden ist sehr dünn und die Kaiserin Poppaea und andere wichtige Persönlichkeiten wurden vom Autoren ganz unterschlagen.

Zur Oper

Art: Oper in drei Akten und vier Bildern
Libretto: Giovanni Targioni-Tozzetti nach der Komödie von Pietro Cossa
Sprache: italienisch
Ort: Rom
Zeit: 68 n. Chr.

Personen der Handlung

Nerone: Kaiser von Rom (Tenor)
Atte: eine Freigelassene (Sopran)
Egloge: eine griechische Tänzerin (Sopran)
Menècrate: Komödiant, Neros Begleiter (Bariton)
Icèlo: ein Centurio (Tenor)
Faònte: ein Freigelassener (Tenor)
Nevio: ein Schauspieler (Tenor)
Petronio: ein alter Gladiator (Bariton)
Eulogio: der Sklavenhändler (Bass)
Weitere: Clivio Rufo, Senatspräsident - Bass
Vinìcio, Kommandant der Prätorianer - Bariton
Epafrodìto, ein Freigelassener - Bariton
Babilio, ein Astrologe - Bass
Mucrone, ein Wirt - Bass
ein Hirte - Tenor
sowie Patrizier, Senatoren, Prätorianer, Freigelassene, griechische Mädchen, Volk, Sklaven, Musikanten, Soldaten

Handlung

1. Akt:

Aus dem wechselvollen Lebensschicksal des römischen Kaisers Nerone hat der Verfasser einige Episoden herausgegriffen. Die Gesellschaft, in der er sich befindet, ist bunt gemischt. Unter ihnen sind sein ständiger Begleiter Menècrate, ein Komödiant sowie der alte Gladiator Petronio; ebenfalls in seiner Gesellschaft befinden sich der Komödiant Nevio, der Sklavenhändler Eulogio und weitere. Man bespricht in der Taverne die Tagesereignisse in der Hauptstadt uns lässt sich aus über die sich ausbreitende neue Sekte der Christen.

2. Akt:

Bis zur Unkenntlichkeit verkleidet betritt Nerone die Taverne, um Egloge aufzuspüren, die sich hier vor ihm versteckt hält. Sie ist eine griechische Sklavin und geübte Tänzerin. Nerones Liebesglut hat sich an ihr entzündet, aber sie entfernte sich schleunigst wieder.

Nerones Dauergeliebte ist Atte, die ihrem Partner ständig auf den Fersen ist. Die Konkubine macht ihm eine Eifersuchtsszene und wirft ihm seine Verschwendungssucht vor. Atte hat von der Existenz der Rivalin erfahren und droht den Störenfried zu ermorden. Nerone lässt ihre Drohung außer acht, aber bei einer späteren Gelegenheit setzt sie ihre Absicht in die Tat um. Atte vergiftet die Griechin unter dem Vorwand, dass ihre wahre Liebe zu Nerone ihr das Recht dazu gebe.

3. Akt:

Nerone bricht in Verzweiflung aus über den Verlust seiner Eroberung. Ein Brand hat die Stadt verwüstet und die Massen erheben sich gegen Nerone. In Begleitung Attes und zweier Freigelassener versucht er zu fliehen. Faònte gewährt ihm Zuflucht in seiner Hütte. Der Centurio Icèlo hat sein Versteck ausfindig gemacht und will Nerone dem Senat ausliefern. Doch Nerone kann ihn ablenken und Faònte hilft ihm, sich zu erdolchen. Atte will ohne Nerone nicht weiterleben und setzt ihrem Leben auch ein Ende.


Letzte Änderung am 30.5.2015
Beitrag von Engelbert Hellen