Vicente Martín y Soler (1754-1806):
Der Baum der Diana
Anlass: | Hochzeit im Hause der Habsburger |
Entstehungszeit: | 1787 |
Uraufführung: | 1. Oktober 1787 in Wien (Burgtheater) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | Bonn: N. Simrock, 1796 |
Verlag: | Madrid: ICCMU, 2001 |
Bemerkung: | Martin y Soler war ein Zeitgenosse Mozarts, was zur Folge hat, dass sich dessen Opern im Werk des Spaniers spiegeln. Die drei Nymphen stellen die Damen der Königin der Nacht und die Verwechslungen in Sachen Liebe verweisen auf „Cosi fan tutte“. Die Oper hatte bei ihrer Uraufführung einen gigantischen Erfolg und wurde unverzüglichen in den großen Häusern der Welt aufgeführt. |
Art: | Dramma giocoso in zwei Akten |
Libretto: | Lorenzo da Ponte |
Sprache: | italienisch |
Ort: | Griechenland |
Zeit: | Antike |
Diana: | Göttin der Jagd, des Mondes und der Geburt, Beschützerin der Frauen und Mädchen (Sopran) |
Amor: | Gott der Liebe (Countertenor) |
Doristo: | Schäfer und Hüter des Baumes der Diana (Bass) |
Silvio: | ein Jäger, Rivale Endimiones (Tenor) |
Britomarte, Clizia, Chloë: | drei Nymphen (Sopran und Mezzosopran) |
Die Göttin Diana besitzt als kostbare Immobilie einen Obstgarten, in dem ein Apfelbaum steht, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat. Sie selbst fühlt sich als Hüterin der Keuschheit und verlangt von ihren Begleiterinnen, mit denen sie der Jagdlust frönt, diese Tugend als Bedingung, damit die Mädchen sich ihrer Gesellschaft erfreuen dürfen.
Der Apfelbaum dient im Zweifelsfall der Kontrolle. Sobald ein Mädchen unter dem Baum steht und die Bedingung absoluter Keuschheit erfüllt, ertönt herrliche Musik aus den Zweigen des Baumes. Ist die Jägerin jedoch ihrem Vorsatz untreu geworden, prasseln kohlrabenschwarze Früchte herunter.
Amor, der für die Liebe zuständige Gott, findet diesen Zustand unhaltbar und denkt sich eine List aus, wie er Diana ein Schnippchen schlagen kann. Er führt der Mädchengesellschaft Herren zu - drei Prachtexemplare ihres Geschlechts - um zu prüfen, ob die Damen tatsächlich widerstehen können. Es treten auf: ein Jäger, ein Schäfer und ein Hirte. Die Jungfrauen können nicht standhaft bleiben! Schwarzes Obst fällt vom Baum. Diana selbst verliebt sich in den Schönsten der drei, nämlich in Endimione. Gegen Amor muss sie sich geschlagen geben und ihren Tugendwahn begraben.
Letzte Änderung am 28.7.2012
Beitrag von Engelbert Hellen