Albert Lortzing (1801-1851):

Der Waffenschmied

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1845/46
Uraufführung: 30. Mai 1846 in Wien
Opus: LoWV 66

Kaufempfehlung

CD: Klassika CD-Kaufempfehlung bei jpc
[Details]
Der Waffenschmied (Gebhardt, ADD/m/LA, 36)
Albert Lortzing (1801-1851)

Zur Oper

Art: Komische Oper in drei Akten
Libretto: Albert Lortzing

Handlung

1. Akt:

Schmiedewerkstatt Stadingers. Graf von Liebenau liebt Marie, die Tochter des Waffenschmieds Stadinger und will von der für ihn bestimmten Braut, Fräulein von Katzenstein, nichts wissen. Er möchte aber nur um seiner selbst willen geliebt werden, nicht wegen seines Grafentitels. Da der Waffenschmied ausserdem den adligen Bewerber abgelehnt hat - weil seine Frau ausgerechnet von einem Ritter entführt wurde - hat sich Liebenau bei ihm als Schmiedegeselle unter dem Namen Konrad verdungen. Die arme Marie gerät in Bedrängnis, wem sie ihr Herz schenken soll, dem vornehmen Ritter oder dem einfachen Schmied; denn sie liebt beide.
Nach Feierabend lädt Stadinger die Gesellen zu seinem 25jährigen Meisterjubiläum am nächsten Tag ein und vertraut das Haus Georg - Liebenaus Knappe - an, denn der Meister ist zugleich Viehdoktor und muss auf Patientenbesuch. Den fremden Ritter, der Marie nachstellt, solle er notfalls mit Lanze und Schwert vertreiben. In seiner wahren Gestalt tritt Liebenau, als alle zu Bett gegangen sind, noch einmal werbend vor die Geliebte hin, um sie auf die Probe zu stellen. Doch Marie weist ihn endgültig ab, da sie einen ihresgleichen liebe und als Bürgermädchen nicht so hoch hinaus wolle. So nimmt sie ihm jeden Zweifel an der Aufrichtigkeit ihrer Liebe. Polternd naht der Waffenschmied, von Georg im letzten Moment angekündigt. Doch zu spät: er entdeckt den Grafen und treibt ihn in die Flucht. Nachdem sich der von Stadinger entfachte Sturm gelegt hat, kommt Marie noch einmal, um an Konrads Tür zu lauschen. Da sich nichts regt, wünscht sie ihm gute Nacht.

2. Akt:

Zimmer bei Stadinger. Der Graf gefällt sich in der Rolle des eifersüchtigen Gesellen Konrad, indem er Marie vorwirft, dass sie sich mit einem Grafen ein Stelldichein gegeben habe, lässt sich jedoch kurz darauf von ihr wieder versöhnen. In eine verwickelte Kussszene, an der auch Irmentraut und Georg beteiligt sind, platzt der misstrauische Stadinger herein und versucht vergeblich zu erfahren, wer wen geküsst hat. Die Verwirrung wird noch grösser durch den hereinwatschelnden Ritter Adelhof, der Stadinger vor dem Grafen Liebenau warnt und Marie mit Konrad verheiratet sehen möchte. Aber Stadinger mag den Gesellen Konrad auch nicht, da dieser "in Stadingers Familie besser Bescheid weiss als in der Werkstatt". Um der Sache ein Ende zu machen, bietet er dem Gesellen Georg die Hand seiner Tochter an, die dieser natürlich aus Rücksicht auf seinen Herrn ausschlagen muss.
Weinberg mit Winzerhaus. Stadinger feiert mit seinen Gesellen das Fest seiner fünfundzwanzigjährigen Meisterschaft. Georg, der nicht daran teilnehmen wollte, wird gewaltsam herbeigeholt und muss ein Lied singen. Die Freude wird jäh unterbrochen durch die Nachricht, Liebenau habe Stadingers Tochter entführt. In der Tat hat der Graf diese Entführung von seinen Leuten ins Werk setzen lassen, um dabei in Gestalt des Gesellen Konrad als Retter aufzutreten. Er hofft, dass Stadinger ihm dann aus Dankbarkeit die Hand Maries geben werde.

3. Akt:

Zimmer Stadingers. Marie klagt über die Männer, die sich um ihre Hand bewerben. Da der Starrsinn des alten Stadinger durchaus nicht zu brechen ist, lässt Graf Liebenau seine Mannen bewaffnet vor Stadingers Haus marschieren, und Georg muss ihm ein angeblich vom Rat der Stadt ausgefertigtes Schreiben vorlesen, in dem der Meister aufgefordert wird, seine Tochter mit dem Gesellen Konrad zu vermählen, damit Graf Liebenau ihr nicht mehr nachstellen könne, da dessen Liebe zu Störungen der bürgerlichen Ruhe führe. Nun bleibt dem Alten nichts anderes mehr übrig, als seine Einwilligung zu geben. Dabei erinnert er sich seiner Jugendzeit.
Freier Platz vor dem Hause Stadingers. In Rittertracht naht Graf Liebenau mit seiner jungen Gattin und zahlreichem Gefolge und spricht dem Schwiegervater seinen Dank für die Einwilligung zu seinem Bunde mit Marie aus. So erbost der Alte auch ist, als er erkennt, dass Graf Liebenau und der Geselle Konrad eine und dieselbe Person sind und man ihn überlistet hat, so gibt er dem Paar schliesslich doch seinen Segen und ist mit der Wendung der Dinge zufrieden.


Letzte Änderung am 25.4.2006