Ruggero Leoncavallo (1857-1919):

Zazà

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1899
Uraufführung: 10. November 1900 in Mailand (Teatro Lirico)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 180 Minuten
Erstdruck: Mailand: Sonzogno, 1900
Verlag: Mailand: Sonzogno, 1919
Mailand: Sonzogno, 1947

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[Details]
Zaza (Bongiovanni, DDD, 2000)
Ruggero Leoncavallo (1857-1919)

Zur Oper

Art: Lyrische Komödie in vier Akten
Libretto: Ruggero Leoncavallo nach dem Schauspiel von Pierre Berton und Charles Simon
Sprache: italienisch
Ort: St. Étienne und Paris
Zeit: um 1900

Personen der Handlung

Zazà: eine Sängerin (Sopran)
Anaïde: ihre Mutter (Mezzosopran)
Milio Dufresne: ein Sänger (Tenor)
Madame Dufresne: seine Frau (Sopran)
Totò: deren Töchterchen (Kinderstimme)
Natalia: Zazàs Kammermädchen (Sopran)
Marco: Dufresnes Diener (Tenor)
Cascart: Impresario (Bass-Bariton)
Bussy: ein Journalist (Bariton)
Weitere: Künstler, Gäste, Dienerschaft, Theaterpersonal

Handlung

1. Akt:

Im Alcazar-Theater von St. Étienne feiert die Sängerin Zazà überwältigende Triumphe. Nach der Vorstellung wird sie von dem Journalisten Bussy einem jungen Mann aus Paris vorgestellt. Dieser heißt Milio Dufresne, in den Zazà sich auf den ersten Blick verliebt. Milio zeigt sich jedoch kühl und abweisend und gibt vor, das Theatervolk nicht zu lieben, weil er es für zu frivol hält. Einige Abende später weiß Zazà es jedoch einzurichten, dass sie mit Dufresne allein bleibt. Es gelingt ihr, den jungen Pariser mit ihrem Charme und ihrer Schönheit zu berücken, so dass er Feuer fängt und sich auch zu seinen Gefühlen bekennt. Sie weiß allerdings nicht, dass er schon verheiratet ist und eine kleine Tochter hat.

Bussy hat eine Revue geschrieben und möchte sie in St. Étienne aufführen. Der Impresario Cascart ist von den künstlerischen Qualitäten Zazàs überzeugt und möchte sie als Star einsetzen. Seine Liebe kann sie jedoch nicht erwidern, denn sie liebt nur Dufresne. Schließlich rafft Milio sich auf, ihr seine Liebe zu gestehen und sie ist überglücklich.

2. Akt:

Seit einigen Monaten lebt Milio nun schon mit Zazà in deren Haus und sie beabsichtigt, ihn zu heiraten. Daraus wird jedoch nichts, denn er eröffnet ihr, dass er für längere Zeit nach Amerika reisen muss. Der Impresario, der Zazà ebenfalls heiraten möchte, erzählt ihr, dass er Dufresne in Paris mit einer sehr elegant gekleideten Dame begegnet sei. Er bedrängt Zazà, Dufresne zu vergessen und ihre Karriere als Sängerin, die sie zu Gunsten des Geliebten vernachlässigt habe, wieder aufzunehmen. Doch Zazà ist empört und wütend über den Verrat Dufresnes. Sie findest seine Adresse heraus und macht sich unverzüglich auf den Weg nach Paris.

3. Akt:

Ausgerechnet in dem Moment platzt Zazà in Dufresnes Haus hinein, als dieser sich darauf vorbereitet, nach Amerika auszuwandern. Will der Geliebte sich etwa aus dem Staub machen und sie verlassen ohne sich zu verabschieden? Madame Dufresne ist abwesend, aber das kleine Töchterchen kommt angetrippelt. Wie Schuppen fällt es ihr aus den Haaren. Einer Erklärung bedarf es nicht mehr. Das Familienglück will sie nicht zerstören. Traurig und verzweifelt beschließt Zazà, auf den Geliebten zu verzichten, nachdem sie seine Frau kurz begrüßt hat.

4. Akt:

Ganz so rücksichtslos wie zunächst vermutet, ist Milio aber doch nicht. Bevor er in die Staaten aufbricht, kehrt er noch einmal nach St. Étienne zurück, um sich mit Zazà zu treffen. Um auszukundschaften, wen Dufresne mehr liebt, seine Familie oder sie, erwähnt sie ihre Reise nach Paris. So ganz ohne Tücke geht es aber doch nicht. Zazà macht ihm noch weiß, dass sie seiner Ehefrau verraten habe, dass sie seine Geliebte gewesen sei. Empört beschimpft Dufresne sie als Dirne.

Sie widerruft ihre Aussage, weil das schlechte Gewissen sie plagt und sagt ihm, dass er beruhigt zu seiner Gemahlin zurückkehren kann. Nachdem sie wieder allein ist, bricht ihre mühsam gewahrte Haltung zusammen.


Letzte Änderung am 16.11.2014
Beitrag von Engelbert Hellen