Friedrich Klose (1862-1942):

Ilsebill

Allgemeine Angaben zur Oper

Untertitel: Das Märlein von dem Fischer und seiner Frau
Entstehungszeit: 1902-03
Uraufführung: 7. Juni 1903 in Karlsruhe (Hoftheater)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Erstdruck: Karlsruhe: Kuntz, 1904

Zur Oper

Art: Eine dramatische Symphonie in 5 Bildern
Libretto: Hugo Hoffmann nach dem Grimmschen Märchen "Von dem Fischer un syner Frau"
Sprache: deutsch
Ort: im Märchenland
Zeit: zur Märchenzeit

Personen der Handlung

Der Fischer
Isebill: seine Frau
Der Wels
Ein Kreuzzugsprediger
Das Ritterfräulein
Ein Jagdgesell
Ein Herold
Weitere: Bauern, Knechte, Mägde

Handlung

Ein Fischer und seine Frau Isebill wohnen in einem Baumstamm und führen ein einfaches Leben. Eines Tages geht dem Fischer ein Wels ins Netz, ein großer Fang! Der Wels allerdings möchte nicht gefangen und aufgegessen werden. Er bittet inständig um sein Leben und verspricht, dem Fischer ab sofort alle Wünsche zu erfüllen. So sei es. Der Wels ist wieder frei, da der Fischer momentan keinen Wunsch hat.

Doch mit seiner Frau hat der Fischer nicht gerechnet. In der Ferne hört sie fröhliche Bauern singen und möchte auch ein solches Leben führen. Sie verlangt von ihrem Mann, den Wels zu rufen, damit dieser ihnen einen Bauernhof mit Mägden und Knechten verschafft. Eines Tages kommt nun ein Ritterfräulein auf dem neuen Hof vorbei und bestaunt ihn. Nun möchte Isebill auch eine Rittersfrau sein. Der Fischer ruft den Wels und schon leben beide auf Burg Welsenstein.

Als ein Mönch die Ritter zum Kreuzzug ruft, erkennt Isebill, dass die kirchliche Macht größer ist als die weltliche. Wieder muss der Wels einen Wunsch erfüllen: Isebill möchte die Macht der Kirche! Von nun an schickt Isebill selbst die Ritter zum Krieg ins Heilige Land und segnet sie für ihren Kreuzzug. Doch auch diese Macht reicht ihr nicht. Von einem tobenden Sturm inspiriert, verlangt sie jetzt die Allmacht über die Natur.

Ihr Mann ruft den Wels, doch diesem geht der Wunsch, wie Gott zu sein, zu weit. Nun hausen der Fischer und seine Frau wieder in ihrem Baumstamm am See.


Letzte Änderung am 16.6.2012
Beitrag von Markus Hillenbrand