Jacobovsky and the Colonel
Anlass: | Auftragsarbeit der Hamburger Staatsoper |
Widmung: | Rolf Liebermann in herzlicher Verbundenheit zugeeignet |
Entstehungszeit: | 1964-65 |
Uraufführung: | 2. November 1965 in Hamburg (Staatsoper) Ensemble der Staatsoper Hamburg Leitung: Leopold Ludwig Inszenierung: Günther Rennert |
Besetzung: | 150 |
Erstdruck: | Berlin: Bote & Bock, 1965 |
Opus: | op. 49 |
Art: | Oper in 4 Akten |
Libretto: | Lore Klebe nach Franz Werfels Bühnenstück |
Sprache: | deutsch |
Ort: | Frankreich |
Zeit: | 1940 |
Jakobowsky: | ein aus Deutschland ausgebürgerter Jude (Bariton) |
Oberst Stjerbinsky: | ehemaliger Kommandeur eines aufgeriebenen Kavallerieregiments (Tenor) |
Marianne: | seine Geliebte, eine französische Freiheitskämpferin (Sopran) |
Szabuniewicz: | langjähriger Offiziersbursche Stjerbinskys (Tenor) |
Weitere: | Der tragische Herr - Bariton Madame Bouffier - Mezzosopran Salomon - Bass Alte Dame aus Arras - Alt Die leichte Person - Sopran Chauffeur - Bass Clairon - Kaffeehauswirt Brigadier von Saint Cyril - Bass Deutscher Oberleutnant - Tenor Würfelspieler - Bass Der Ewige Jude - Tenor Der Heilige Franziskus - Bariton Feldwebel - Bariton Gestapobeamter - Sprechrolle Chef d'Illot - Sprechrolle Polizeikommisär von Saint Jean-de-Luz - Sprechrolle Hotel- und Cafégäste |
Die deutsche Wehrmacht ist in Frankreich eingefallen und im Keller eines Hotels wartet man darauf, dass jeden Moment der Fliegeralarm einsetzt. Der Jude Jakobowsky versucht, die Verängstigten zu beruhigen. Oberst Stjerbinsky, ein ehemaliger Kommandeur eines aufgeriebenen polnischen Kavallerieregiments in Deutschland, findet man ebenfalls in der zusammengewürfelten Gesellschaft. Sein langjähriger Offiziersbursche Szabuniewicz gehört zu ihm. Man weiß, dass es zu gefährlich ist, noch länger im Hotel zu verweilen, und die drei beschließen, vor den heranrückenden deutschen Truppen Paris zu verlassen.
Jakobowsky gelingt es für viel Geld ein Auto zu beschaffen, kann es aber selbst nicht steuern. Deswegen ist er genötigt, den arroganten Stjerbinsky und seinen Diener Szabuniewicz zu bewegen, sich ihm anzuschließen. Obwohl selbst in Bedrängnis, erklärt er sich unter der Bedingung einverstanden, wenn er seine Freundin Marianne mitnehmen darf, die unterwegs zusteigen wird. Jakobowsky entwickelt Geschäftigkeit, besorgt Benzin und Nahrungsmittel und hat sogar an Rosen für Marianne gedacht. Das ist dem Oberst des Guten zu viel und er reagiert mit Eifersucht.
Eine plötzlich auftauchende deutsche Militärstreife bringt die Reisegesellschaft in Bedrängnis. Der Pole verreist in einem grauen Straßenanzug und hat keine Ausweispapiere dabei. Jakobowsky behauptet, es handele sich um einen Franzosen, der nach einem Bombardement aus einer Irrenanstalt ausgebrochen sei. Der Geistesgestörte sei der Ehemann von Marianne. Überraschend wird die Geschichte abgekauft und sie dürfen weiterfahren.
An der Küste angekommen, möchten sich Stjerbinsky, Marianne und Szabuniewicz von Jakobowsky verabschieden, da sie sich mit einem Agenten treffen, der sie nach England übersetzen soll. Marianne kann sich jedoch als Patriotin nicht entschließen, Frankreich den Rücken zu kehren, und überlässt dem freudestrahlenden Jakobowsky ihren Platz im Boot.
Letzte Änderung am 18.8.2013
Beitrag von Engelbert Hellen