Engelbert Humperdinck (1854-1921):

Hänsel und Gretel

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1893
Uraufführung: 23. Dezember 1893 in Weimar (Hoftheater)
Dirigent: Richard Strauss
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Bemerkung: Das bekannte Märchen der Brüder Grimm als große Oper: Humperdincks erfolgreichstes Werk erfreut seit über hundert Jahren groß und klein. Im Vergleich zur Vorlage ist hier die Handlung verkürzt und die "böse" Stiefmutter humanisiert. Ihre große Beliebtheit verdankt die idyllischen Märchenoper nicht zuletzt der Mischung aus spätromantischer Orchestersprache und schlichten Volksliedern wie "Suse, liebe Suse" oder "Ein Männlein steht im Walde".
Opus: EHWV 93.3

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[Details]
Hänsel & Gretel (Naxos, ADD/m, 1953)
Engelbert Humperdinck (1854-1921)

M. Santi in Audio: "Sehr gute bis überragendeBewertungen für die Interpretation;Klangqualität: gut."

Handlung

1. Akt:

Hänsel und Gretel sind allein in der ärmlichen Hütte ihrer Eltern. Der Junge bindet Besen für den Vater, während seine Schwester Strümpfe strickt. Um den vom Hunger geplagten Bruder auf andere Gedanken zu bringen, zeigt Gretel ihm ein Tanzspiel, bei dem die nach Hause zurückkehrende Mutter sie überrascht. Verärgert über ihre arbeitsunlustigen Kinder, jagt sie hinter ihnen her und stößt dabei einen Topf mit Milch um. Nun ist nichts mehr zum Abendessen im Haus und die Mutter schickt Hänsel und Gretel in verzweifeltem Zorn in den Wald, wo sie Erdbeeren sammeln sollen. Dann sinkt sie erschöpft in Schlaf.
Der angeheiterte Besenbinder kommt zurück und weckt seine Frau auf. Er hat in der Stadt viel Geld verdient und einen Sack Lebensmittel mitgebracht. Als er erfährt, dass die Mutter ihre Kinder in den Wald am Ilsenstein geschickt hat, ist er entsetzt. Dort haust die böse Knusperhexe, die Kinder in ihr Lebkuchenhaus lockt, sie in einem Zauberofen in Kuchen verwandelt und dann verzehrt. Die Eltern eilen in den Wald, um Hänsel und Gretel zu suchen.

2. Akt:

Im Wald hat Gretel vergnügt einen Kranz aus Hagebutten gebunden und Hänsel die Körbe mit Erdbeeren gefüllt, die sie aber beim Spielen alle selbst aufessen. Bei einbrechender Dämmerung können sie den Heimweg nicht mehr finden. Sie fürchten sich in der wachsenden Dunkelheit vor den seltsamen Geräuschen und Gestalten im Wald. Da erscheint der Sandmann und streut ihnen seine Schlafkörner in die Augen. Hänsel und Gretel legen sich auf dem Moos unter einem Baum nieder, sprechen ihr Abendgebet und schlafen ein. In der Nacht steigen vierzehn Engel vom Himmel, so wie die Kinder es in ihrem Gebet beschrieben haben, und beschützen sie.

3. Akt:

Am Morgen weckt das Taumännchen alle Schläfer des Waldes. Als die Kinder sich umschauen, entdecken sie das ganz aus Kuchen gebaute Knusperhaus der Hexe, umgeben von einem Zaun aus Lebkuchenmännern. Hänsel bricht ein Stück vom Haus ab und lockt dadurch die Hexe heraus, die sich zunächst freundlich stellt. Als aber die Kinder fortlaufen wollen, bannt sie die beiden mit einem Zauberspruch, so dass sie sich nicht mehr bewegen können. Hänsel wird in einen Käfig gesperrt und mit Süßigkeiten gemästet, dann löst die Hexe Gretel aus dem Bann, damit sie ihr bei der Arbeit helfen kann, und zündet den Zauberofen an, in dem sie die Kinder zu Kuchen backen will. Das Mädchen hat sich den Zauberspruch gemerkt und befreit heimlich ihren Bruder. Als die Hexe Gretel auffordert, nach dem Feuer zu sehen, stellt diese sich dumm. Die Hexe zeigt ihr, wie man durch die Ofentür schaut und wird von den Kindern hineingestoßen.
Während die Geschwister sich jubelnd über das Knusperhäuschen hermachen, explodiert plötzlich der Ofen, und die Lebkuchenmänner verwandeln sich in Kinder, die durch den Tod der Hexe entzaubert worden sind. Da erscheinen der Besenbinder und seine Frau und schließen Hänsel und Gretel in ihre Arme. Alle danken dem Himmel für die Vernichtung der Hexe, die inzwischen in einen riesigen Kuchen verwandelt wurde.


Letzte Änderung am 2.6.2011