Sigurd, der Kreuzfahrer
Entstehungszeit: | 1872 |
Uraufführung: | 10. April 1872 im Christiania-Theater in Oslo |
Besetzung: | Solisten, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 35 Minuten |
Opus: | op. 22 |
CD: | [Details] |
Sigurd Jorsalfar - Bühnenmusik op.22 (BIS, DDD, 2003) Edvard Grieg (1843-1907) |
Art: | Schauspiel in 3 Akten von Bjørnsterne Bjørnsen nach 'Heimskringla saga' |
Sprache: | norwegisch |
Ort: | Norwegen |
Zeit: | 12. Jahrhundert |
Sigurd: | streitbarer Bruder von Øystein |
Øystein: | kampflustiger Bruder von Sigurd |
Weitere: | Gefolgsleute und Barden |
Das Vorspiel fängt die Atmosphäre mittelalterlicher Ritterspiele ein und erzählt von Heldentum, Frauenminne und Königstreue.
Das Land wird von zwei Brüdern gemeinsam regiert. Unterschiedlich im Charakter, streiten sie um die Alleinherrschaft. Keine gute Idee, denn beide ergänzen sich vorteilhaft: Sigurd, der Krieger und Øystein, der Administrator!
Die Liebe der schönen Borghild wird von Øystein nicht erwidert. Dafür schenkt ihr der andere der beiden Brüder sein Herz.
Das Mädchen ist beunruhigt, und aus einem bösen Traum wacht sie erschreckt auf. Um ihre Keuschheit zu beweisen, musste sie im Traum über rotglühendes Eisen laufen.
Die Brüder streiten sich, wer von beiden in Norwegen Alleinherrscher werden soll. Borghild soll den Streit schlichten.
Sie entscheidet sich für Sigurd. Dieser ändert seine Wünsche und ist der Meinung, dass es sein Schicksal sei, sein Volk fern der Heimat zum Ruhm zu führen.
Mit seinen Kriegern singt er das patriotische Lied „Das Nordlandvolk“. Die Männer mögen bitte ausfahren, um anderen ihre Kraft zu zeigen. Ruhm soll zu glanzvollen Taten anspornen. Wenn sich nichts bewegt, gerät ein Volk schnell in Vergessenheit.
Sigurd und Øystein versöhnen sich wieder. Zum Auftritt der Gefolgsleute der beiden Brüder erschallt der Huldigungsmarsch.
Zum Schluss erklingt das Königslied, ein edles Gelöbnis für Frieden und Wohlergehen in der Heimat und Heldentaten in der Welt. Man ist zur Einsicht gekommen, dass die kühnen Königsbrüder, aus Haralds Stamm entsprossen, ihre Talente bündeln sollen um Norwegens Zukunft zu sichern und Wohlbehagen für alle zu schaffen.
Zwei Jahre vor „Peer Gynt“ komponierte Edvard Grieg die Bühnenmusik zu „Sigurd Jorsalfar“.
Bevor das Vorspiel zum ersten Akt beginnt, ertönen Hornsignale. Borghilds Traum wird durch ein instrumentales Intermezzo interpretiert.
Das Vorspiel zum zweiten Akt bereitet auf die verbale Kraftprobe in der Königshalle vor. Der Kernpunkt von Griegs Komposition ist die vokale Einlage „Das Nordlandvolk“. Die Ballade besteht aus mehreren Strophen und wird wechselweise von Chor und einem Vokalsolisten (Bariton) vorgestellt.
Als Vorspiel zum dritten Akt kommt der Huldigungsmarsch zum Einsatz, dem noch zwei Zwischenspiele folgen. Das Königslied huldigt den beiden Brüdern und gibt dem Stück einen hymnischen Ausklang.
Letzte Änderung am 5.7.2006
Beitrag von Engelbert Hellen