Christoph Willibald Gluck (1714-1787):
Orpheus und Euridike / Orpheus and Eurydice / Orphée et Euridice
Entstehungszeit: | 1762, rev. 1774 |
Uraufführung: | 5. Oktober 1762 in Wien (Burgtheater) 2. August 1774 in Paris |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 120 Minuten |
CD: | [Details] |
Orpheus & Eurydike (Naxos, DDD, 2002) Christoph Willibald Gluck (1714-1787) FonoForum 06/05: "Fouchecourt erweist sich hier alsexzellenter Sänger und Musiker. Es ist nicht nur einästhetisches, sondern auch ein intellektuelles Vergnügen,seinem Orpheus-Vortrag zu lauschen. Dirigent Ryan Brownwählt fast durchgehend rasche Tempi, lässt eher spritzigals getragen musizieren." |
Art: | Azione teatrale per musica in drei Akten |
Libretto: | Ranieri de' Calzabigi |
Sprache: | italienisch französisch von Pierre Louis Moline |
Ort: | Thrakien |
Zeit: | Antike |
Euridice: | verstorbe Gattin Orfeos (Sopran) |
Orfeo: | Ehemann Euridikes (Altus) |
Amore: | Gott der Liebe (Mezzosopran) |
Weitere: | Hirten und Hirtinnen, Furien, Selige Geister |
Ein Hain mit dem Grabmal der jüngst verstorbenen Eurydike. Orpheus beklagt den Tod der geliebten Gattin, während Frauen das Grab schmücken und Freunde das Totenopfer vollziehen. Vom Schmerz überwältigt, fordert Orpheus in wildem Trotz die Rückgabe Eurydikes von den Göttern. Da erscheint Amor als Bote von Jupiter und bringt die Kunde, dass die Götter, von seiner Trauer gerührt, ihm gestatten, in die Unterwelt hinabzusteigen und Eurydike zurückzuholen. Doch sei es ihm verboten, sie anzublicken, solange sie sich noch im Reiche der Schatten befänden. Sobald er ein einziges Mal das Auge zu ihr erhebe, sei sie auf ewig dem Tode verfallen. Orpheus nimmt die Bedingungen an, doch befallen ihn düstere Ahnungen: Wird Eurydike sein Handeln verstehen?
In der Unterwelt. Die Furien führen einen wilden Tanz auf, doch der nahende Orpheus lässt sich nicht abschrecken. Drohend umringt ihn der Chor der Schatten. Seine Liebesklage beschwichtigt und rührt die Schattengeister, und sie lassen ihm den Weg zum Elysium frei.
In den Gefilden der Seligen besingt Eurydike die Freuden des Elysiums und wird dann dem sehnsüchtig klagenden Gatten zugeführt. Er nimmt ihre Hand und führt sie, mit abgewendetem Blick, wie Jupiter es gebot, zu den Lebenden zurück.
Zerklüftete Felsenhöhle. Doch der Weg durch das Schattenreich ist weit, und das Gebot der Götter grausam. Orpheus mahnt die Gattin zur Eile. Sie klagt über seine unfassbare Lieblosigkeit, da er sie keines Blickes würdigt. Vergebens fleht sie um ein Liebeszeichen, vergebens bittet er sie, sich zu gedulden und an seine Liebe zu glauben. Sie will die Gefilde der Seligen nicht verlassen, nur um zu freudlosem Leben zurückzukehren. Schließlich bricht seine Widerstandskraft, und er zieht die Heißgeliebte in seine Arme. Entseelt sinkt sie augenblicklich nieder. Als sich Orpheus, vom Schmerz überwältigt, selbst töten will, haben die Götter abermals ein Einsehen. Amor naht und erweckt die zweifach Verlorene zu neuem Leben, zum Lohn für Orpheus' Treue. Beglückt kehren die Wiedervereinten zur Erde zurück und preisen im Tempel Amors die Macht der Liebe.
Letzte Änderung am 3.11.2012