Gaetano Donizetti (1797-1848):
Entstehungszeit: | 1842-43, rev. 1845 |
Uraufführung: | 12. Januar 1844 in Neapel (Teatro San Carlo) - 1. Fassung 2. Februar 1845 in Parma (Teatro Regio) - 2. Fassung |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | Paris: Richault, 1845 |
Verlag: | London: Egret House, 1974 |
Art: | Opera seria in einem Prolog und zwei Akten |
Libretto: | Giacomo Sacchèro |
Sprache: | italienisch |
Ort: | Venedig und Nikosia |
Zeit: | 1472 |
Caterina Cornaro: | eine Venezianerin (Sopran) |
Matilde: | Caterinas Vertraute (Mezzosopran) |
Gerardo: | französischer Edelmann (Tenor) |
Lusignano: | König von Zypern |
Andrea Cornaro: | Caterinas Vater (Bass) |
Mocenigo: | Botschafter der Republik Venedig und Mitglied des Rates der Zehn (Bass) |
Strozzi: | Anführer der Garde (Tenor) |
Weitere: | Hofstaat, Edelleute, Krieger und Volk |
Erste Szene:
Caterina und Gerardo sind auf ihre bevorstehende Hochzeit eingestimmt. Der Himmel möge ihre Liebe segnen und die nuptialen Girlanden noch ein Weilchen frisch halten. Der Bräutigam widmet seiner vornehmen Braut ein Herz voller Gefühle und denkt, dass ein glückliches Miteinander die Zukunft ausmachen werde. Weit gefehlt - das Schicksal hat eine eheliche Verbindung nicht vorgesehen. Man ist gerade im Begriff sich zum Traualtar aufzumachen, als ein maskierter Bösewicht auftaucht und sich als Störfaktor ausweist.
Zweite Szene:
Er fordert den Brautvater im Flüsterton auf, die Hochzeit sofort abzubrechen, denn der „Rat der Zehn“ habe andere Pläne mit seiner Tochter. Den Jüngling soll Caterina zum Teufel schicken, denn das Mädchen wird den König von Zypern heiraten. Mocenigo erklärt, dass diese vom Rat vorgesehene Verbindung politisch motiviert sei und Lusignano halte sich schon bereit. Nun, gegen den König von Zypern wäre nichts einzuwenden, aber was soll er mit den versammelten Hochzeitsgästen machen. Soll er seiner Tochter etwa erklären, dass ihre große Liebe keine Zukunft habe und beim Bräutigam stehe er ebenfalls im Wort. Widerspruch habe keinen Sinn, erläutert Mocenigo, denn der Rat erwarte Gehorsam. Zur Wahl stehen entweder Tod oder Krone und damit basta.
Dritte Szene:
Andrea erklärt dem armen Mädchen, dass es seinen Liebsten nicht heiraten werde, denn er stehe unter Druck und sei gezwungen, sein Wort zu brechen und dem Franzosen erklärt er, es sei zwar eine Schande, aber die Hochzeit könne er vergessen. Und was sei mit seinem Eid, will der Getäuschte wissen? Der Vater möge Ehre und Wahrheit möglicherweise gering schätzen, aber sie wird den Weg des Schleiers und der Blumen gehen, auch wenn er sich gegen ihre Wünsche und Sorgen schwerhörig zeigt. Der Vater im Himmel wird ihrem Schmerzensschrei lauschen! Manches kann er vergessen, aber einen unredlichen Mann nicht. Seine Freveltat sei in seinem Gedächtnis festgeschrieben und wird eines Tages nach Rache schreien. Es sei besser für ihn, sich entweder von seiner Heiratsabsicht zu entfernen oder sein Tod wird das Gelöbnis brechen, entgegnet der Vater. Der Chor und Matilde sind sich einig, dass sich der Wortbruch nicht auszahlt, denn die Rache folge auf dem Fuße.
Vierte Szene:
„Die Sonne ist in den See gesunken.
Die Männer verlassen ihre Arbeit.
Die freundliche liebenswerte Brise
bläst in mein empfindsames Segel
Möge ich zurückkommen zu meinem bescheidenen Häuschen
wohin meine Gedanken vorauseilen,
so dass ich meine Söhne umarmen und segnen kann.“
Caterina wünscht dem Gondoliere, der so freudvoll singt, dass er heimkehren und für sie beten möge, damit ihr bessere Tage beschert sind, als ohne Lächeln die Lippen zu bewegen.
Fünfte Szene:
Durch Matilde erhält Caterina ein Briefchen von Gerardo. Er komme heute Nacht vorbei, um sie von dem unglaublichen Druck des Senats zu befreien. Gewiss, er soll so schnell wie möglich kommen und aufpassen, dass er ungesehen ihre Gemächer betritt. Sie kann Matilde trauen. Bis sein Leben für immer mit dem ihren verbunden ist, mögen die Stunden schnell vorbeigehen. Sie ruft ihn mit den süßesten Worten und wartet auf Liebe wie die Blume auf die Sonne. Von dem Sumpf eines unsicheren Schicksals soll er nicht erschrocken sei, Der Himmel hat ein glückverheißendes Lächeln für ihre gemeinsamen Tage.
„Ah vieni t'affretta
mio dolce tesoro;
ti chiama, t'aspetta
fedele il tuo ben!“
„Nichts wünsche ich mir mehr,
als wenn der Himmel mich erzählen lässt,
dass ich Dich liebe,
während ich Dich in meinen Armen halte!“
Sechste Szene:
Die Tochter soll ihrem Vater nicht fluchen, weil er versucht habe, sie gemäß Weisung des Konzils von ihrem Bräutigam zu trennen, denn sie sei jetzt verlobt mit einem anderen Mann. Ist der Vater noch bei Sinnen? Ihr Zukünftiger wird ein König sein. Widerspruch ist nicht angezeigt, denn er würde Gerardo den Tod bringen und ihre Zukunft ruinieren. Mehr über die Sache wird ihr Mocenigo erzählen.
Siebte Szene:
Sie soll nicht erschrocken sein und dem Mann, den sie für ihren Verlobten gehalten hat, erzählen, dass sie ihn nicht mehr liebe, denn sie habe ein vorteilhafteres Angebot erhalten. Entweder sie wird sich ins Unvermeidliche fügen oder der Störenfried muss sein Leben lassen, falls er sich widerspenstig zeigt. „Orrenda bestemmia!“ Wer wird es wagen, ihn zu töten? Im Nebenraum warten bereits die Mörder, die ihn zu liquidieren haben. Hat sie verstanden? Mocenigo nimmt eine drohende Haltung ein. Wenn sie ihn doch nur warnen könnte!
Achte Szene:
Caterina seufzt. Sie hatte gedacht der Himmel stehe auf ihrer Seite und nun erhebt er Einspruch gegen ihr Versprechen. Frohlockt er nicht über ihr Glück, will der verliebte Gerardo wissen. Er soll ihr den Tumult ihres Herzens vergeben. Der Schatz soll ruhig bleiben. Mit ihm an seiner Seite wird ihr Leben zu einem guten Ende kommen. Sie soll Zutrauen zu ihm haben, denn die trüben Schatten werden sich aufhellen. Der Himmel sendet nassen Tau, um die verwelkte Rose wieder zu beleben. Schlimmer Winter vor der Nacht empöre ihre Schönheit, aber sie wird wieder erblühen in einem neuen Frühling.
Was soll sie nur tun? Er dreht das Messer in ihrer Wunde. Am liebsten würde sie ihm die Wahrheit sagen, doch sie ängstigt sich zu sehr. Ihr Herz wird von einem immensen Feuer konsumiert. Wenn sie in Abwehrstellung geht, kann sie nicht plausibel bleiben. Die Handlung ist es ohnehin nicht, denn nun erscheint Mocenigo für einen Augenblick in der Tür und präsentiert ihr den vorgesehenen Mörder Gerardos. Schweren Herzens nimmt Caterina die Kehrtwende in ihrer Haltung vor und erklärt Gerardo, dass sie ihn nicht mehr liebe und dass er verschwinden soll. Will sie etwa ihr Eheversprechen brechen? Caterina bestätigt es! Mögen Mörder vom Himmel fallen und gegen sie wüten! Sie soll ihm sagen, ob sie auch die Wahrheit sagt? „Die volle Wahrheit!“ Tag und Nacht soll sie sich des schrecklichen Eidbruchs erinnern. Er will ihr nicht länger zuhören und räumt verzweifelt das Feld. Will sie es sich nicht noch einmal überlegen? Sie weiß es nicht! „O crudel!“ Caterinas Gedanken beschäftigen sich mit der Situation und bedauert sich selbst. Indem sie seinen Ärger provozierte, rettete sie in dem Moment sein Leben.
Im Theaterbesucher hinterlässt der Librettist nach dem Prolog ein beklemmendes Gefühl.
Erste und zweite Szene:
Mocenigo findet Zypern wundervoll und schwärmt von den vielen fremden Schiffen, die kommen und Schätze bringen. Mit den günstigsten Winden und den wärmsten Sonnenstrahlen hat der Himmel die Insel gesegnet. Wenn die Sterne ihm wohlgesonnen sind und sein Plan gelingt, wird er sie zur Königin der Adria machen. Venedig wird ihr tributpflichtig und er ihr König sein. Ehrgeizige Pläne im Widerspruch zur Wahrscheinlichkeit warten auf Umsetzung!
Strozzi, der Kapitän der königlichen Wachen, weiß zu erzählen, dass der freche Gerardo nach Zypern gekommen sei. In Waffen habe er sich gezeigt und mit eigenen Augen habe der ihn gesehen, berichtet er dem Venezianer. Und ist er sich sicher, dass er es auch war? Mocenigo empört sich über so viel Unverfrorenheit. Wie kann der fremde Ritter es wagen, der Insel den Kampf anzusagen.
Strozzi verspricht, ihn mit seiner Garde aufzuspüren, aber was soll er mit ihm machen, wenn er ihn findet? Der sorglose Mann denkt, zu seinem Schwert auch ein tapferes Herz zu haben, doch glaube er auch schlafen zu können, wenn der Löwe brüllt? Mocenigo hat die Vorstellung, dass er ihn stellen soll, damit letztendlich der Whirlpool des Meeres zum Grab für den Verräter werde. Der Gedankengang gefällt ihm und Strozzi wiederholt ihn.
Dritte Szene:
Der König von Zypern hat Sorgen. Sie wollen ihn vom Thron stürzen, aber er richtet sich immer wieder auf! Seine Anklage richtet sich gegen Venedig. Er verdächtigt die Republik, dass man ihm nur deshalb Caterina zur Gattin gegeben habe, um die Struktur seines Königreichs zu ruinieren. Aber die Schändlichkeit ihres Verrates ist ihm aufgegangen. Vom Himmel erfleht er, ihn zur Wut auch mit der Macht auszustatten, die Arroganz des Senats zu schleifen. Jede Träne, die seine Gattin weint, gibt ihm einen Stich ins Herz. Caterina versucht, die aufgezwungenen Gefühle zu drosseln und ruft ständig nach ihrem Vater. Lusignano liebt sie, aber ihre Gefühlswelt erreicht ihn nicht.
Vierte und fünfte Szene:
Ein Versuch Strozzis, Gerardo zu fassen, scheitert, weil Lusignano es verhindert und sich schützend vor ihn stellt.
Darf der Gerettete nun auch den Namen des großzügigen Mannes erfahren, dem er sein Leben verdankt? Lusignano gibt sich nicht zu erkennen, sagt aber, dass Frankreich sein Heimatland sei. Sollte er jemals in Not geraten, möge er nach dem König fragen. „Sie einer an!“ „Ist er etwa verwirrt, weil König Lusignano auch Franzose ist?“ „Io l'arborro - Ich hasse ihn!“ „Perché - Warum?“ „Perch'ei mi tolse l'amor mio - weil er mir meine Liebste wegnahm!“ „Spricht er von Caterina?“ „Lo diceste - Du sagst es!“ Und was will er tun? Wird er ihm mit der Waffe begegnen? Gut, er wird Gerardo den König zeigen und weist anschließend auf sich. Gerardo kann es nicht glauben! Lusignano fordert den Fremden auf, ihn zu spießen oder zu erwürgen. Fehlt es ihm an Courage. Er sei der Mann, der ihm die Liebste wegnahm! Wie kann Gerardos Herz diesen Exzess bewältigen? Nun, er hat doch ein Mundwerk, welches diese Arbeit übernehmen kann, wenn er mit ihm seine Kräfte nicht messen will, der Zorn aber in ihm hochkocht.
Der König möge ihm in die Augen schauen und sehen, wie ihm zumute ist. In Unwissenheit war er närrisch und undankbar, aber er sei kein Verräter und kein Feigling. Er soll einem verzweifelten Menschen vergeben. Nur der Himmel weiß, wie er gelitten hat! Er wurde genauso verraten, entgegnet der König. Caterina wurde ihm als Wertmarke für Allianz und Freundschaft angeboten, ohne dass er wusste, dass eine kriminelle Tat des „Rates“ als Druckmittel ausgeübt wurde. In Gerardos Brust schlägt kein undankbares Herz. Der König soll mit Caterina im Glück leben, denn er wird sich innerlich von ihr verabschieden. Der Reumütige schwört ihm einen heiligen Eid. Doch weiß der Ahnungslose eigentlich, dass Lusignano genauso leidet. Er hat gelernt, Caterina zu lieben, aber sie zeigt ihm die kalte Schulter. Beide können den gordischen Knoten nicht lösen
Er kann in Glückseligkeit leben, aber weiß er nicht, dass der venezianische Löwe seine Aufmerksamkeit auf das Land richtet, dass zuvor auf ihn deklariert war? Er soll keine Furcht haben, er sei jetzt sein Bruder und dessen Auge wache über ihn Tag und Nacht. Nicht länger ist Lusignano erschrocken über feindliche Aktionen, weil der Himmel ihm einen Hüter gesandt hat, erklärt er. Mit seiner Waffe wird er den Bruder vor jeder Gefahr verteidigen, der ihm das Leben rettete und dessen Frau er einst liebte. Als seinen König wird er ihn achten und in Treue zu ihm halten.
Wünscht der großzügige Held wirklich jede Gefahr mit ihm zu teilen? O großzügiger junger Mann! Du bist wirklich in Wahrheit ein Franzose!
BILDWECHSEL
Sechste Szene:
Caterina befindet sich einmal mehr in schlimmer Verfassung. Ihre Damen umrunden sie und schmeicheln ihr. Junge Königin, mit juwelengeschmückter Krone! Wer ist so schön wie du? Dennoch schmilzt du in Tränen. An manchen Tagen der Ruhe wischt du sie weg, deine sorgenvollen Tränen! Dann schimmert in deinen Augen die Freude und tausend Herzen verlangt es nach deinem freundlichen Lächeln, so wie die Felder im April dankbar sind für eine freundliche Brise.
Der König kommt und Caterina schickt ihre Damen fort. Warum ist sie immerfort traurig? Es ist wahr, dass ihre Tage in den Schatten von Sorge eingewickelt sind. Die erhabene Kreatur soll wissen, dass er um die grauenvolle Geschichte ihrer Bedrängnis weiß. Er vermutet, dass hier die Ursachen zu suchen sind, weshalb ihr Lächeln aus ihrem Antlitz entschwunden ist.
Siebte und achte Szene:
Strozzi meldet dem König, dass ein Franzose ihn sprechen möchte. Lusignano bittet Caterina sich an seiner Statt mit ihm auseinanderzusetzen, denn sein Geist brauche Frieden. Caterina ist überrascht, dass Gerardo sie besucht. Er sei nicht gekommen, um den alten Krieg in ihrem Herzen durchzurühren, denn für ihn existiere sie auf dieser Erde praktisch nicht mehr.
Seit dem Tage, nachdem sein Herz grausam in Stücke gerissen wurde, ging er nach Rhodos und nahm in seiner Ausweglosigkeit die Kutte zur Buße. In einem sorgenvollen Akt kniete er vor dem heiligen Altar und bat den Himmel in dieser ausweglosen Situation, ihn nicht zu verlassen. Das Kreuz auf der Brust, habe er versucht, die alte Leidenschaft zu ersticken und zu vergessen. Doch immer wenn er an den grauenvollen Angriff auf seine Liebe dachte, überkam ihn der Zorn.
Weiß er denn auch, welches furchtbare Komplott ihr Herz schuldig machte? Welches Komplott, will Gerardo nun wissen. Nun, an demselben Tag, als sie ihr Eheversprechen widerrief, rettete sie ihn vor dem Dolch eines Verräters. Sie opferte ihre Liebe, um sein Leben zu retten. Ist das die Wahrheit, die er hört? Unglücklicherweise ist sie es! O edles Herz! Sie liebe ihn noch, und erinnere sich gern der schönen Tage ihrer Liebe, akzeptiere aber nun auch die Trennung. Im Frieden seines Klosters soll er ein Gebet für ihn sprechen, wenn er wieder in Rhodos ist.
Neunte und zehnte Szene:
Bevor er nun geht, soll sie einem schlimmen Geheimnis lauschen. Vermutlich ist ihr Königreich in Gefahr und er sei gekommen, um es mit seinen Waffen zu verteidigen. Von Strozzi mobilisiert, kommt Mocenigo ins Gemach und beschuldigt Caterina völlig haltlos des Ehebruchs und des versuchten Mordes. Wer wird sie verteidigen?
Der König selbst interveniert und lässt den Frechling festnehmen. Dieser kündigt an, dass in dem Moment, wenn er sein Leben verlieren wird, auch seine Stunde geschlagen habe. Die Vorhaltungen Caterinas lassen Mocenigo kalt. Der Löwe von Venedig wird aufbrüllen und er wird gerecht sterben.
In Erwartung des Krieges schließt mit einem patriotischen Terzett der erste Akt.
Erste Szene:
In der Halle von König Lusignanos Palast trifft Gerardo auf einen militärischen Berater, der nicht weiß, wer dem verratenen König in der Not zur Hilfe kommen könnte. Gerardo erklärt sich kompetent und betont, dass ein heiliger Knoten ihn mit dem Leben Lusignanos verbinde, und er solle bitte nicht versuchen, herauszufinden, wer er sei. Eigens, um den König zu schützen, sei er hergekommen und das verängstigte Volk habe er bereits versammelt und Waffen ausgegeben. Das edle Herz wird gelobt und willkommen geheißen. Gerardo führt weiter aus, dass der Himmel seine Gedanken kennt. Es gehe ihm nicht um Macht oder Ehre und er verlange keine Belohnung. Auch am Leben der Königin sei ihm gelegen. Und wenn er seine Aufgabe erledigt hat wird er sofort wieder verschwinden und abtauchen in die Finsternis einer Höhle. Sehr gütig, denn der Löwe von Venedig hat begonnen zu brüllen und die Untertanen fürchten sich.
Zweite Szene:
Gerardo schlägt vor, mit vereinigter Kraft den venezianischen Löwen entweder zu besiegen oder zu sterben. Auf zum Kampf! Lasst uns den anmaßenden Unterdrücker bestrafen und vertreiben. Zu groß war die Gewalt, die er dem Land brachte. Der Herr im Himmel wird unseren Arm unbesiegbar machen.
Dritte und vierte Szene:
Die Hofdamen ängstigen sich und Königin Caterina versucht sie zu beruhigen. Man sieht Blut und von überall her hört man wüstes Geschrei. Es herrscht Angst und Unsicherheit. Frische Truppen sind nicht in Sicht. Verrückte Idee, Krieg zu machen, aber die Schlacht wütet nun einmal. Die Feindschaft soll beendet werden. Die Krone wird ihr allmählich zu schwer, die Kronjuwelen tropfen Blut und der Herr im Himmel möge Mitleid mit der Angst ihres Herzens haben. Grimmige Feinde jagen den Mann, er ihr den Glanz gab. Sie hatte immer an die Sicherheit ihres Königreiches geglaubt, nachdem sie mit ihrer Liebe gebürgt hatte.
Plötzlich macht sich ein Stimmungswechsel in der Bevölkerung bemerkbar. „Sieg! Sieg!“ tönen Stimmen aus der Ferne. „Und wer hat gewonnen“? Es war ihr Mann, erhält sie zur Antwort! Ein glücklicher Moment!
Fünfte und letzte Szene:
Freue dich, o Königin, die schönsten Rosen werden Deine traurige Stirn schmücken und königliche Juwelen deinen Hals! Preise, sei der Herr, der kam, uns vor der Wut unserer Angreifer zu retten. Ach, so wütend waren sie gar nicht. Die Gesellen haben nur halbe Kraft eingesetzt. Venedig hat nicht die gesamte Kriegsflotte beordert, sondern nur eine müde Schaluppe geschickt.
„Und wo ist mein Mann?“ Sie soll zu ihm hinschauen, Gerardo schleppt ihn gerade auf der Schulter herbei. Zu Tode verwundet, kann er aber noch mit schwacher Stimme sprechen. In der Schlacht habe es ihn getroffen, aber die Untertanen seien jetzt von der Unterdrückung befreit. Aber bevor es ans Sterben geht, möchte er von der Militärkapelle noch einmal die Nationalhymne von Zypern hören. Für seine Seele sei es ein ungeheurer Moment.
Dann verabschiedet sich Lusignano: „Lebe wohl, lieber Bruder! Verzeihe mir bitte, liebe Gattin!“ Dem Herrn im Himmel trägt Lusignano die Zukunft des Landes an, bevor er aus dem Leben scheidet. „Ahimè!“ Caterina wirft sich verzweifelt über den Körper des Königs und bringt ihre Bestürzung zu m Ausdruck. Sie hätte auch schon früher etwas netter zu ihm sein können, ist die Ansicht des Opernbesuchers
Gerardo gibt der Königin noch ein paar Ratschläge, bevor er sich nach Rhodos verabschiedet. Wenn sie ihr Volk liebt, soll sie gut Acht geben auf ihr Königreich und auch auf ihre Person.
Caterina wendet sich an das Volk. Es soll aufsteigen aus seiner Angst, denn die Fahne ist geschützt und die feigen Unterdrücker sind besiegt. Der Freikauf wurde bezahlt mit dem Blut ihres Königs! O liebes Volk, mit aufrichtigem Herzen schwört mir Loyalität bei diesem Blut!
Du hast alles verloren o Königin, aber Tränen in dieser Situation wären kriminell für dich. Wir schwören dir zu gehorchen. O Königin! Wir schwören es bei dem Körper unseres Königs
Alle knien vor ihr nieder und der Vorhang fällt.
Letzte Änderung am 2.8.2015
Beitrag von Engelbert Hellen