Gaetano Donizetti (1797-1848):
Die Regimentstochter / The Daughter of the Regiment
Entstehungszeit: | 1839 |
Uraufführung: | 11. Februar 1840 in Paris (Opéra-Comique) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 110 Minuten |
DVD: | [Details] |
La Fille du Regiment (Erato, 2007) Gaetano Donizetti (1797-1848) FonoForum 11/08: »Deshalb muss Juan Diego Flórez in seiner Paraderolle als Tonio spielerisch mehr aufdrehen als sonst, was er charmant in Lederhosen und Wollpullunder erledigt. Und dabei schmachtend federleicht seine neun hohen Cs abfeuert. Alessandro Corbelli als mit Wonne bramarbasierender Sulpice ist der komische Bariton-Kamerad aus dem Opernbilderbuch, und mit der schrulligen Felicity Palmer als Marquise Berkenfeld und der üppigen TV-Komikerin Dawn French als Duchesse de Crackentorp bekommt der zweite Akt einen Hauch von Oscar Wilde. Bruno Campanella hält das Glitzerwerk unaufdringlich am Laufen.« |
Art: | Komische Oper in drei Akten |
Libretto: | Jean-François-Alfred Bayard und Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges |
Sprache: | französisch |
Ort: | Tirol |
Maria: | ein junges Mädchen (Sopran) |
Tonio: | ein junger Tiroler (Tenor) |
Sulpice: | Sergeant (Bass) |
La Marquise of Berckenfield: | (Mezzosopran) |
La Duchesse of Krakentorp: | (Sprechstimme) |
Ortensio: | Quartiermeister (Bass) |
Weitere: | ein Korporal, Fußgänger, Soldaten, Volk |
Auf einer Reise zu ihrem Schloss Birkenfeld in der Schweiz gerät die Marquise mit ihrem Gefolge in die Nähe eines Schlachtfeldes. Hortensius erkundet die Lage und erfährt von Sulpice, dass der Feind besiegt und zurückgeworfen ist. Das zweite Grenadierregiment, in dem Sulpice dient, hat auch eine »Tochter« mit dem Namen Marie. Die Soldaten haben sie vor achtzehn Jahren gefunden und aufgezogen. Sie ist inzwischen zu einer jungen hübschen Dame herangewachsen und betreibt in dem Regiment die Marketenderei. Die Soldaten haben ihr das Versprechen abgenommen, niemals einen anderen als einen Regiments-Angehörigen zu heiraten. Eine Patrouille hat den jungen Tonio gefangengenommen, der der Spionage verdächtigt wird und erschossen werden soll. Marie erkennt in ihm ihren Lebensretter wieder und verlangt seine Freilassung. Die Soldaten schliessen mit Tonio schnell Freundschaft, zumal Marie für ihn bürgt. Diese Bürgschaft hat tiefere Gründe: Die beiden möchten heiraten. Dies geht aber nicht, weil Marie nur einen Regimentskameraden heiraten darf. Tonio tritt daraufhin in das Regiment ein. Als die Marquise von Sulpice sicheres Geleit nach Schloss Birkenfeld erbittet, fällt Sulpice der Name auf. Er erinnert sich, einen Brief gelesen zu haben, den Marie damals bei sich hatte und in dem von diesem Schloss die Rede war. Es stellt sich heraus, dass Marie eine uneheliche Tochter der Marquise ist. Diese nimmt gegen den Willen der Soldaten und trotz Tonios Protesten Marie als »Nichte« mit sich fort.
Marie lebt seit einem Jahr auf Schloss Birkenfeld und lernt von der Marquise die Pflichten einer angehenden Komtesse. Sulpice ist inzwischen invalid geworden und wird auf Maries Bitten von der Schlossherrin als Verwalter beschäftigt. Die Marquise hat ihm ihr Vertrauen geschenkt und gestanden, dass Marie ihre Tochter ist. Darum will sie ihr Kind standesgemäss an den Sohn der Herzogin von Krakentorp verheiraten. Die Einwendungen von Sulpices sind vergeblich. Da erscheint zur rechten Zeit das Regiment, an seiner Spitze der zum Leutnant beförderte Tonio. Dieser wirbt bei der Marquise um Maries Hand, wird aber abgewiesen. Schon ist die Hochzeitsgesellschaft versammelt; Marie soll den Ehevertrag mit dem Sohn der Herzogin unterschreiben. Da stürmen die Grenadiere herein: Die feinen Damen und Herren sind entsetzt, als man erfährt, dass Marie Marketenderin war. Sie verlassen fluchtartig das Schloss, während sich Tonio und Marie unter dem Jubel der Soldaten in die Arme sinken. Auch die Marquise hat nun gegen diese Hochzeit nichts mehr einzuwenden.
Letzte Änderung am 2.8.2015