Ernst von Dohnányi (1877-1960):

Tante Simona

englisch Aunt Simona

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1911-12
Uraufführung: 22. Januar 1913 in Dresden (Hofoper)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 50 Minuten
Erstdruck: Berlin: Ahn & Simrock, 1912
Opus: op. 20

Zur Oper

Art: Komische Oper in einem Akt
Libretto: Victor Heindl
Sprache: deutsch
Ort: Süditalien
Zeit: um 1900

Personen der Handlung

Donna Simona: die strenge Tante (Mezzosopran)
Beatrice: ihre Nichte (Sopran)
Graf Florio: als Gehilfe des Hausverwalters unterwegs (Bass)
Graf Ghino: sein Ratgeber
Giacinta: Beatrices Zofe (Sopran)
Nuto: der Hausverwalter (Bass)

Handlung

Beatrice ist schon in Kindesjahren Vollwaise geworden und deshalb fällt Tante Simona die Aufgabe zu, das junge Mädchen auf die Probleme, die das Leben bereithält, vorzubereiten. Die größte aller Gefahren droht von den Männern. Deshalb empfiehlt es sich auch, um diese Art von Spezies einen weiten Bogen zu machen. Wer die Gefahr sucht, kommt auch in ihr um - so steht es schon in der Bibel.

Hat Tante Simona etwa selbst schlechte Erfahrungen mit dem Männervolk gemacht? Wurde sie enttäuscht, dass sie negative Erlebnisse von der Nichte fernhalten will? Einen Grund muss es schließlich geben!

Giacinta ist es untersagt, sich vor Beatrice darüber auszulassen, was Männer mit jungen unschuldigen Mädchen im Sinn haben. Nun drangsaliert die Unwissende die Tante, ihr exakt zu sagen, weshalb sie sich vor den Männern hüten soll und was im schlimmsten Fall passieren kann. Tante Simona denkt nicht daran, die Heranwachsende aufzuklären.

Der Männerwelt bleibt es natürlich nicht verborgen, welch schönes Blümchen unter der Fuchtel von Tante Simona heranwächst. Jedenfalls hat Graf Ghino schon spitz bekommen, dass es in ihrem Haushalt etwas zu naschen gibt. Er findet als Gehilfe des Hausverwalters eine Anstellung im Gewächshaus, bekommt die Position aber nur deshalb, weil er sich taubstumm gibt. Doch seine Sprache findet der junge Graf schnell wieder, als es darum geht, der schönen Beatrice eine Liebeserklärung zu machen. Die guten Ratschläge, was er sagen muss, holt er sich von seinem väterlichen Freund Florio.

Dieser verkehrt hin und wieder noch bei Tante Simona, weil er ihr verflossener Liebhaber ist, aber augenblicklich nur noch selten Zeit für sie hat. Beatrice fährt auf den Grafen Ghino voll ab und der Tante bleibt selbstverständlich nicht verborgen, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnt. Im Glashaus beim Küssen überrascht, gerät Tante Simona in heftige Erregung und beschließt, ihre erzieherischen Maßnahmen gegen Beatrice zu verschärfen. Das Mädchen soll ins Kloster gesteckt werden, weil ihre Frömmigkeit zu wünschen übrig lässt!

Doch nun mischt Graf Florio sich ein und stellt seiner ehemaligen Liebe in Aussicht, die alte Beziehung neu zu gestalten. In fester Beziehung mit ihr möchte er als Onkel den jungen Leuten seinen Segen für eine gemeinsame Zukunft geben.


Letzte Änderung am 3.3.2012
Beitrag von Engelbert Hellen