Die gefiederte Schlange
Entstehungszeit: | 1864 |
Uraufführung: | 16. Dezember 1864 in Paris (Bouffes-Parisiens) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Erstdruck: | Paris: Colombier, 1876 |
Bemerkung: | Von Léo Delibes ist geläufig, dass er die Oper „Lakmé“ und zwei berühmte Ballettmusiken schuf. Aber kaum bekannt ist, dass er zwischen 1855 und 1869 eine Reihe leichtgewichtiger kleiner Bühnenwerke komponiert hat. Zur Aufführung gelangten sie zumeist in Jacques Offenbachs Theater „Bouffes-Parisiens.“ Die Musik der „gefiederten Schlange“ hat mit der aztekischen Mythologie nichts gemeinsam, ist spritzig und unkonventionell. Die Gesangstexte sind mit dem Handlungsstrang allerdings schwer in Einklang zu bringen und lassen Zusammenhänge einfach offen. |
Art: | Opérette bouffe in einem Akt |
Libretto: | M. M. Cham und P. Gille |
Sprache: | französisch |
Madame van Croquesec: | eine Strohwitwe |
Beaumignon: | ihr Liebhaber |
Mariette: | das Küchenmädchen |
Isidore: | ihr Freund |
van Croquesec: | ein holländischer Forschungsreisender |
Curator: | Konservator des Museums für Tierkunde |
Der Inhalt der Geschichte ist purer Unsinn. Van Croquesec, ein holländischer Forschungsreisender im Bereich Zoologie, ist fünf Jahre abwesend gewesen. Seine Frau hat sich in der Zwischenzeit mit einem Liebhaber, namens Beaumignon getröstet. Der Gatte kommt plötzlich zurück und hat als Rarität eine giftige gefiederte Schlange im Gepäck. Die Schlange entwischt und der Konservator des Museums für Tierkunde, hält Madame für das avisierte Tier, weil sie auch ein Federkleid trägt. Madame hat etwas dagegen, ausgestopft zu werden und setzt sich zur Wehr.
Die Schlange hält sich aber im Heizöfchen versteckt. Mit einem Babyfläschchen warmer Milch kann sie von Isidore, dem Freund des Küchenmädchens, hervorgelockt werden, schlängelt sich dann aber sofort auf den Weg nach draußen. Es kommt ein Telegramm, dass die Schlange im Hafen gefunden wurde und das Ehepaar gibt sich erleichtert, dass die Natter nun keinen Unfug anstellen kann.
Letzte Änderung am 17.8.2012
Beitrag von Engelbert Hellen