Le Roi Arthus

König Arthus

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit:	1887-94
Uraufführung:	1903
Opus:	op. 23

Zur Oper

Art:	Lyrisches Drama in 3 Akten und 6 Bildern
Libretto:	Ernest Chausson

Handlung

1. Akt:

Der Angriff der fremden Armee ist abgewehrt. Die siegreichen Heerführer haben sich im Palast ihres Königs versammelt. Man besingt den Anbruch eines Goldenen Zeitalters. Aber im Triumph keimt auch schon der Untergang. Die leidenschaftliche Liebe Lancelots zur Gattin des Königs, Genièvre bedroht die ritterliche Freundschaft zwischen Arthus und Lancelot.

Lancelot verbringt die Nacht bei Genièvre. Lancelots Weggefährte, Lyonnel, bewacht den Schlaf der Liebenden und beklagt gleichzeitig die Treulosigkeit Lancelots gegenüber dem König. Als Mordred den Ehebruch entdeckt, verwundet Lancelot den Widersacher und flieht.

2. Akt:

Lancelot, zerrissen zwischen seiner Liebe zur Königin und seinem Treueversprechen zum König, wartet an einem Waldrand auf Genièvre. Sie berichtet, daß Mordred dem König alles verraten hat. Arthus aber schenke Lancelot weiterhin sein Vertauen und erhoffe sich einen klärenden Treueschwur des Freundes. Lancelot könnte seinen König also belügen und so den Schein von Freundschaft und Treue wahren. Aber, unfähig zu solcher Lüge, beschließt Lancelot, mit seiner Geliebten zu fliehen.

Arthus wartet vergeblich auf Lancelot und muß schließlich erkennen, daß die ehebrecherische Liebe über den freundschaftlichen Treueschwur gesiegt hat. Die tugendhafte Welt, deren Einheit und Festigkeit Arthus an seiner Tafelrunde zu sichern hoffte, zerbricht an der normensprengenden Kraft der Leidenschaft. Als Arthus schließlich die Gewißheit erhält, daß die Königin mit Lancelot geflohen ist, ruft er zum Krieg gegen den ,,Entführer".

3. Akt:

Während die Schlacht unter den ehemaligen Freunden tobt, nutzt Mordred den Bruderkrieg zum Staatsstreich. Zunächst scheint Lancelot die Schlacht gegen Arthus zu gewinnen, aber er flieht, als er ihn auf dem Schlachtfeld erblickt. In einem letzten Zusammentretfen mit seiner Geliebten entscheidet sich Lancelot, den sinnlosen Kampf aufzuhalten und sich dem König zu unterwerfen Genièvre, voll Zorn über Lancelots Entscheidung und voll Scham vor einem Zusammentreffen mit ihrem Gatten, tötet sich selbst.

Lancelot ist es gelungen, den Kampf zu beenden, aber er ist mit zahlosen Wunden übersät. Als König Arthus erscheint, stirbt Lancelot. Arthus sieht das Ideal, das er durch seinen Willen zu verwirklichen hoffte, zerstört. Die beiden Menschen, die er liebte, sind tot. Geblieben ist ihm nur der Schmerz. Seine Hoffnungen sind enttäuscht, sein ganzes Streben erscheint ihm zwecklos, die Zeit der Helden ist vorbei.

Letzte Änderung am 19.11.2005