Gustave Charpentier (1860-1956):
Entstehungszeit: | 1900 |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 170 Minuten |
Art: | Oper in vier Akten |
Libretto: | Gustave Charpentier |
Sprache: | französisch |
Julien, ein junger Dichter, liebt Louise, die Tochter eines in der Nachbarschaft lebenden armen Arbeiterehepaares, und bringt ihr und ganz Paris ein Ständchen. Louise tritt auf den Balkon und erfährt von dem Geliebten, dass er auf seine schriftliche Werbung keine Antwort bekommen und deshalb noch einmal an ihre Eltern geschrieben hat. Louise solle ihr Versprechen halten und mit ihm durchbrennen, wenn ihre Eltern die Zustimmung zur Hochzeit verweigerten. Louises Mutter kehrt unbemerkt vom Markt zurück, hört Juliens Liebeserklärungen mit an, bis sie ungeduldig die Tochter in die Wohnung zurückzerrt. Der Vater kommt nach Hause; man isst zu Abend und liest Juliens Brief. Die Eltern streiten sich wegen des jungen Mannes. Als Louise ihn in Schutz nimmt, wird sie von ihrer Mutter geschlagen. Der Vater vermittelt und lässt sich von seiner Tochter aus der Zeitung über das Leben in Paris vorlesen.
Louise arbeitet in einer Näherei am Montmartre, wo schon früh am Tag die Arbeiter, Händler und Verkäufer ihr Tagewerk beginnen, aber auch Nichtstuer und Nachtschwärmer vorbeikommen. Julien will mit einigen Freunden seiner Geliebten ein Ständchen bringen, verschwindet aber, als diese mit ihrer Mutter erscheint. Die Mutter glaubt ihre Tochter in der Näherei sicher und geht. Julien kehrt mit seinen Freunden zurück und singt. Louise kann nicht widerstehen und läuft unter einem Vorwand mit Julien davon, wie die Näherinnen aus dem Fenster beobachten.
Julien und Louise leben seit einiger Zeit in einem kleinen Häuschen, von dem aus man die Dächer von Paris sehen kann. Sie sitzen im Garten. Louise preist die Fügung, die ihr Julien gebracht hat.
Da an diesem Tag das Fest der "Muse von Montmartre" ist, gehen die jungen Leute mit vielen anderen dorthin. Kaum ist Louise unter großem Jubel zur "Muse" gekrönt worden, erscheint ihre Mutter und gibt vor, der Vater sei sehr krank; nur eine Freude könne ihn retten. Gegen das Versprechen, dass sie wieder zu Julien zurückkehren könne, geht Louise mit ihrer Mutter für ein paar Tage nach Hause.
Wochen sind vergangen. Louise sitzt nähend am Fenster, ihre Eltern sehen verbittert zu und beklagen ihr Schicksal, die harte Arbeit und den Undank der Tochter. Als der Vater Julien verflucht, der ihm seine Tochter weggenommen hat, kommt es zu einem heftigen Streit. Louise besteht auf dem Versprechen, zu Julien zurückkehren zu dürfen und erklärt, sie werde niemals mehr kommen, wenn die Eltern ihr Wort brächen. Der Vater wird zornig und weist seiner Tochter die Tür. Louise eilt davon. Als sein Zorn verraucht, ist es zu spät. Wütend verflucht er Paris, die Stadt, die ihm seine Tochter entrissen hat.
Letzte Änderung am 24.8.2012