Florencia auf dem Amazonas
Entstehungszeit: | 1996 |
Uraufführung: | 1996, Houston Grand Opera |
Besetzung: | 2 Baritone, Bass, Mezzosopran, 2 Soprane, Tenor, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 100 Minuten |
Verlag: | Schirmer |
Art: | Oper in zwei Akten und siebzehn Szenen |
Libretto: | Marcela Fuentes-Berain |
Sprache: | spanisch |
Ort: | auf einem Amazonas-Dampfer |
Zeit: | zu Beginn des 19. Jahrhunderts |
Florencia: | eine gefeierte Sängerin |
Der Kapitän der „El Dorado“ | |
Riolobo: | geheimnisvoller Einheimischer |
Rosalba: | eine Journalistin |
Arcadio: | Neffe des Kapitäns |
Alvaro: | ein Fahrgast |
Paula: | seine Ehefrau |
Nach zwanzig Jahren Abwesenheit betritt die junge Sängerin Florencia Grimaldi zum ersten Mal wieder den Boden ihrer brasilianischen Heimat. An der weltberühmten Oper von Manaus hat die Diva ein Engagement erhalten und nimmt den Dampfer „El Dorado“, der sie ans Ziel bringen soll. Es ist nicht der einzige Grund, weshalb sie die Reise auf dem Amazonas antritt. Das Schicksal ihres ehemaligen Geliebten Christobal will sie erkunden, einem Schmetterlingsjäger, der auf der Suche nach der „Smaragdmuse“ im Regenwald verschollen ist. Damals verließ Florencia ihre südamerikanische Heimat, um ihre Karriere in Europa zu verfolgen.
Ebenfalls an Bord der Eldorado sind Rosalba, ein Journalist und Arcadio, der Neffe des Schiffskapitäns. Paula und Alvaro - ein Ehepaar, welches sich ständig zankt - drängen sich in der Erwartung auf, dass Florencia in ihren Streit schlichtend eingreift. Dann gibt es noch einen geheimnisumwitterten Eingeborenen auf dem Schiff, über den das Gerücht in Umlauf ist, dass er seine physische Form verändern und sich in andere Lebewesen verwandeln kann. Der Kapitän erzählt Florencia, dem sie ihre Identität offenbart hat, dass Christobal seit Jahren verschollen und möglicherweise tot ist.
Rosa Regen fällt hernieder, ein Sturm kommt auf und lässt das Schiff auflaufen. Alvaro fällt über Bord, und Paula ist untröstlich. Sie erkennt ihre Liebe und ist überglücklich, ihren geretteten Ehemann wieder in die Arme schließen zu können.
Der Journalist entdeckt Florencias Identität und möchte einen Artikel über ihre Person und ihre Karriere schreiben. Im Neffen des Kapitäns hat Florencia einen Beschützer gefunden.
Endlich ist Manaus erreicht, doch die Passagiere dürfen das Schiff nicht verlassen, weil eine Cholera-Epidemie in der Stadt wütet. Doch Florencia spürt, dass Christobal ihr astral nahe ist und sein Geist sie umschwirrt, wie die „Smaragdmuse“, nach der er suchte und seinen Tod fand.
Das Opernhaus von Manaus ist von historischer Bedeutung. Es war ein Prestigeobjekt der Kautschukbarone. Caruso und die Großen ihrer Zeit, auch Florencia Grimaldi, haben dort gesungen. Mit Ponchiellis "La Gioconda" wurde es seinerzeit eröffnet. Vor einigen Jahren wurde es restauriert und für Aufführungen freigegeben. Regelmäßig findet dort das Amazonas-Festival statt.
Die Musik Catáns ist voller Spannung und betört durch Intensität und schöpferischer Eigenwilligkeit. „Florencia en el Amazonas“ ist ein Juwel unter den lateinamerikanischen Bühnenwerken.
Letzte Änderung am 15.7.2006
Beitrag von Engelbert Hellen