Der Tod in Venedig / La Mort à Venise
Widmung: | "To Peter" |
Entstehungszeit: | 1973 |
Uraufführung: | 16. Juni 1973 beim Aldeburgh Festival (The Maltings, Snape) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 145 Minuten |
Erstdruck: | Faber Music |
Opus: | op. 88 |
DVD: | [Details] |
Death in Venice (Dynamic, 2008) Benjamin Britten (1913-1976) FonoForum 01/11: "Pier Luigi Pizzi folgt ganz dernarrativen Struktur des Werks, das bekanntlich eherepisch angelegt als dramatisch zugespitzt ist - sozusagenein bebildertes Stationendrama zwischen Aschenbachsleidenschaftsloser Bücherwelt und Venedig en miniature,zwischen pompösen Hotelhallen und Strandvergnügen amLido. Marlin Miller ist ein Aschenbach der vokalenSuperklasse, der vom ersten Monolog an total fasziniert;Scott Hendricks steht ihm in seinen insgesamt siebenRollen nicht nach. Altmeister Bruno Bartoletti führt Chorund Orchester sicher durch die da und dort hörbarunvertrauten musikalischen Gefilde." |
Art: | Oper in zwei Akten |
Libretto: | Myfanwy Piper nach der Kurzgeschichte von Thomas Mann |
Sprache: | englisch deutsch von Claus Henneberg und Hans Keller |
Der Schriftsteller Aschenbach hat seine Begabung zum Schreiben verloren und trifft in München an einem Friedhof einen Fremden, der ihn zu einer Reise in den Süden überredet. Aschenbach kommt nach Venedig und sieht dort eine Menge Menschen. Ein alter Gondoliere bringt ihn in ein Hotel am Lido. Am ersten Abend im Hotel wird Aschenbach vom Direktor begrüßt; beim Essen sieht er die anderen Gäste. Ganz besonders berührt ihn das Eintreten einer polnischen Familie, deren Sohn Tadzio ihn an einen griechischen Jüngling erinnert. Am Strand erfährt der Schriftsteller durch Russen die Namen der Polen. Als er später bei einem Spaziergang durch die Stadt von Bettlern und Straßenhändlern belästigt wird, will Aschenbach wieder abreisen, aber wieder kreuzt Tadzio seinen Weg. Aschenbach lässt sein Gepäck ins Hotel zuruckbringen. Aus dem Fenster sieht er am Strand Tadzio und weiß, dass er nur in Venedig leben kann.
Die Menschen am Strand verwandeln sich in Aschenbachs Fantasie in griechische Figuren, die alle um Apollo-Tadzio kreisen. Er fühlt wieder Lust zum Schreiben und eine starke Liebe zu dem schönen Knaben, aber gleichzeitig eine Todesahnung. Die Cholera ist ausgebrochen; viele verlassen die Stadt, aber Aschenbach spürt, dass Tadzio seine Aufmerksamkeit erwidert, und bleibt.
Am Reisebüro sammeln sich verzweifelte Menschen, die der Seuche entkommen wollen. Auch Aschenbach wird geraten, die Stadt zu verlassen, doch er geht ins Hotel zurück und denkt nach. Seine Gedanken lassen nur noch ihn und Tadzio am Leben; im Traum erscheint ihm Apollo. Erschreckt wacht er auf und fühlt sich krank. Am leeren Strand sieht Aschenbach Tadzio und möchte noch einmal so jung sein. Er lässt seine Haare färben und die Wangen schminken und folgt der polnischen Familie, die in einer Gondel wegfährt. Tadzio löst sich von ihr und wendet sich Aschenbach zu, doch dieser geht davon, um Früchte zu kaufen, die er angeekelt wegwirft, ein Symbol seiner Gefühle.
Direktor und Portier sprechen über die Gäste; es sieht so aus, als ob auch die Polen das Haus verlassen wollen. Stark ermüdet kommt Aschenbach und schleppt sich zum Strand. Er sieht Taäzio mit seinen Freunden beim Spiel. Plötzlich stürzt der Junge leblos in den Sand. Aschenbach flüstert noch einmal zärtlich "Tadzio" und bricht dann tot zusammen während Tadzio aufsteht und sich langsam entfernt.
Letzte Änderung am 28.12.2016