Alexander Porfirjewitsch Borodin (1833-1887):
Fürst Igor / Prince Igor / Le Prince Igor
Entstehungszeit: | 1869-87 |
Uraufführung: | 23. Oktober 1890 in St. Petersburg (Marinskji-Theater) |
Besetzung: | Solisten, Chor und Orchester |
Spieldauer: | ca. 180 Minuten |
Verlag: | Edition M. P. Belaieff |
Bemerkung: | unvollendet hinterlassen; von Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Glasunow 1887/88 orchestriert |
Art: | Oper mit einem Prolog und 4 Akten |
Libretto: | Alexander Borodin auf "Das Lied von der Heerfahrt Igors" |
Sprache: | russisch |
Ort: | in der Stadt Putiwl und bei den Polowetzern |
Zeit: | 1185 |
Igor: | russischer Fürst (Bariton) |
Jaroslawna: | seine Frau (Sopran) |
Wladimir: | Sohn des Fürsten (Tenor) |
Fürst Galitzky: | Bruder der Fürstin Jaroslawna (Bass) |
Kontschak: | Polowetzer Khan (Bass) |
Gzak: | Polowetzer Khan (stumme Rolle) |
Kontschakowna: | Tochter des Khans (Sopran) |
Weitere: | Russische Fürsten und Bojaren mit ihren Frauen, Krieger, Khane und Volk der Polowetzer, Wachen, Sklaven und Sklavinnen |
Der Mongolenstamm der Polowetzer verwüstet seit langem die Gebiete an den Grenzen. Fürst Igor und seine Truppen wollen nun gegen die Eindringlinge zu Felde ziehen. Eine beim Ausrücken auftretende Sonnenfinsternis wird als schlechtes Omen gedeutet. Fürst Igor und Wladimir sind dennoch fest entschlossen, den Feldzug durchzuführen und verabschieden sich von Jaroslawna und den besorgten Bojaren.
In der Abwesenheit des Fürsten hat Fürst Galitzky die Regierungsgeschäfte übernommen. Allerdings nimmt er es mit der Politik nicht allzu ernst und veranstaltet statt dessen auf Staatskosten Gelage und Feste riesigen Ausmaßes. Während dieser Festivitäten lässt er häufiger vernehmen, dass er gerne als Fürst regieren würde. Das Volk jubelt ihm berauscht zu. Nur Fürstin Jaroslawna hat ein ungutes Gefühl bei der Sache und stellt ihren Bruder zur Rede.
Indessen melden die Bojaren, dass Fürst Igor seine Schlacht verloren hat und zusammen mit seinem Sohn und Gefolge verschleppt wurde. Zu allem Übel rücken die feindlichen Truppen auch noch auf die Hauptstadt Putiwl vor. Die Glocken läuten, um das Volk zu warnen.
Im Feldlager der siegreichen Polowetzer singen und tanzen Mädchen ausgelassen vor den Kriegern und den russischen Gefangenen. Kontschakowna, die Tochter des Khans, hat sich in Wladimir verliebt, und dieser erwidert ihre Gefühle. Fürst Igor hadert mit seinem Schicksal als Gefangener und schlägt die Fluchtpläne seiner Offiziere aus. Auch das Angebot seines Widersachers Kontschak, ihn freizulassen, wenn er nie wieder einen Feldzug gegen ihn führt, möchte er nicht annehmen.
Putiwl wurde von Khan Gzak geschleift und ausgeraubt. Mehr Gefangene kommen ins Lager, und als Fürst Igor sieht, dass auch Frauen und Kinder als Gefangene der Polowetzer enden sollen, beschließt er mit seinem Sohn die Flucht. Kontschakowna bekommt Wind von der Sache und alarmiert die Wachen. Wladimir wird wieder gefasst, aber Igors Flucht gelingt.
Der Khan ist ob des Sieges in Geberlaune und gibt seiner Tochter Kontschakowna Wladimir zum Ehemann.
Jaroslawna weint um Stadt, Land und ihren Gatten. Vor den Toren der Stadt erspäht sie zwei Reiter, die sich nähern. Einer der beiden ist Fürst Igor, der sofort ein neues Heer aufstellen möchte, um den Kampf wieder aufzunehmen.
Betrunkene Spielleute singen ein Spottlied auf Igor, aber als sie den Fürsten erkennen, wandelt sich die Stimmung und die Sturmglocken werden geläutet. Sein Banner wird wieder über der Stadt gehisst. Und das ausgehungerte Volk strömt zusammen und begrüßt seinen Fürsten, von dem es die Errettung aus dem Elend erhofft.
Letzte Änderung am 26.12.2016
Beitrag von Markus Hillenbrand