Die Puritaner
Uraufführung: | 24. Januar 1835 in Paris (Théâtre Italien) |
Spieldauer: | ca. 150 Minuten |
Bemerkung: | Gioacchino Rossini sicherte Bellini den Auftrag dieser Oper und sah sogar die Partitur im Detail durch, um zarte Verbesserungsvorschläge zu machen - diese nahm Bellini natürlich zu Herzen. Die Wirkung der durch einige der berühmtesten Sänger der Zeit uraufgeführten Oper auf das Publikum war elektrisierend: "Die Franzosen sind verrückt geworden" schrieb Bellini. Es war der größte Triumph seines Lebens. |
CD: | [Details] |
I Puritani (Warner, ADD, 1980) Vincenzo Bellini (1801-1835) Hermes Opernlexikon:"Stilvoller als Kraussingt keiner eine Bellini-Rolle.Der Spanierordnet sich der Musik unter und bringt trotzdem seine Eigenart,seine Kultur,seine exzellente Höhe voll zur Geltung." |
Art: | Melodramma serioso in tre atti |
Libretto: | Carlo Pepoli nach dem historischen Drama "Tête Rondes et Cavaliers" von Jaques-Arsène Ancelot und Joseph-Xavier-Boniface Saintine |
Sprache: | italienisch |
Ort: | in einer Puritanerfestung nahe Plymouth |
Zeit: | während des Bürgerkrieges in England (ca. 1650) |
Elvira: | Tochter des Festungskommandanten |
Arturo: | ein Royalist, soll Elvira heiraten |
Riccardo: | liebt Elvira |
Enrichetta: | Witwe des hingerichteten Königs Charles I. |
Giorgio: | Onkel von Elvira |
Gualtiero: | Vater von Elvira, Festungskommandant |
Bruno: | Befehlshaber der Puritaner-Soldaten |
Lord Walton, Puritaner und überzeugter Anhänger Cromwells, ist Gouverneur einer Festung bei Plymouth, in der Henriette, die Witwe Charles I., unter falschem Namen gefangengehalten wird. Zwei Männer lieben Waltons Tochter Elvira: Lord Arthur, ein Partelgänger der entmachteten Stuarts, und der puritanische Oberst Forth. Elvira liebt Arthur, obwohl ihr Vater sie Forth versprochen hat. Dieser ist unglücklich, als er hört, dass Elvira mit Hilfe ihres Onkels durchsetzen konnte, Arthur zu heiraten. Alle Vorbereitungen zur Hochzeit sind getroffen, die Gäste versammelt, als Arthur vom Schicksal der verwitweten Königin erfährt. Schweren Herzens verlässt er Elvira und flieht mit der Königin, die zum Tode verurteilt worden ist und von Walton nach London gebracht werden soll. Arthur konnte keinem, auch nicht Elvira, seinen Plan anvertrauen. Es glückt ihm, die Festung zu verlassen. Dabei begünstigt ihn Forth, der zunächst glaubte, Arthur wolle Elvira entführen. Als er sieht, dass Arthur die gefangene Dame mit sich führt, lässt er ihn passieren. Er hofft so seinen Rivalen, der sich als Verräter erwiesen hat, losgeworden zu sein. Die Hochzeitsgesellschaft verflucht Arthur; Elvira wird wahnsinnig.
Die Fliehenden sind entkommen. Die verlassene Elvira wird von allen beklagt. Forth bringt die Nachricht, dass Arthur zum Tode durch das Beil verurteilt wurde und Walton rehabilitiert worden sei. Elvira erscheint, von Wahnvorstellungen geplagt, und sucht vergebens ihren Geliebten. Die Puritaner kämpfen gegen die erneut rebellierenden Royalisten und wollen sich auf dem Schlachtfeld an Arthur rächen.
Die Truppen der Stuarts sind vernichtet worden. Drei Monate später kommt Arthur sehnsüchtig nach England zurück, um Elvira um Verzelhung zu bitten. Kaum sieht sie ihren Geliebten, bessert sich ihr Zustand. Arthur erklärt ihr, dass er nur sie liebe und die Gefangene, mit der er floh, Königin Henriette war. Sie hören Stimmen, doch Arthur weigert sich zu fliehen, auch wenn es um sein Leben geht. Er wird festgenommen und soll hingerichtet werden. Als sie die Schreckensnachricht hört, wird Elvira wieder völlig gesund. Während Arthur zum Schafott geführt wird, trifft ein Bote Cromwells ein, der den endgültigen Sieg der Puritaner und eine Amnestie für alle Gefangenen verkündet. Arthur kann jetzt seine Braut zum Altar bringen.
Letzte Änderung am 8.3.2005