Daniel-François-Esprit Auber (1782-1871):
Untertitel: | L'Hôtellerie de Terracine |
Untertitel : | Das Gasthaus zu Terracina |
Uraufführung: | 28. Januar 1830 in Paris (Théâtre Feydeau) |
Besetzung: | Soli, Chor und Orchester |
Verlag: | Wegscheid: Kammermusikverlag, s.a. (CL404, Ouvertüre als Streichquartett) |
Art: | Komische Oper in 3 Akten |
Libretto: | Eugène Scribe |
Vor dem Gasthaus von Terracina rastet der Dragoneroffizier Lorenzo, der mit seinen Soldaten den berühmt-berüchtigten Räuberhauptmann Fra Diavolo fangen soll. Auf die Ergreifung des Banditen, der in vielen Verkleidungen auftritt, ist eine Belohnung von 10 000 Lire ausgesetzt, die Lorenzo gut gebrauchen könnte. Er liebt nämlich Zerline, die Tochter des Wirts von Terracina, die aber schon dem reichen Bauern Francesco versprochen ist.
Der Wagen eines englischen Ehepaares fährt vor, aufgeregt erzählen Lord Kookburn und Lady Pamela, dass Räuber sie überfallen und Schmuck sowie kostbare Gewänder gestohlen hätten. Der Lord setzt 10'000 Lire zur Wiederbeschaffung des Schmucks aus, Lorenzo verfolgt mit seinen Dragonern die Banditen. Da fährt ein weiterer Wagen vor. Der Marquis von San Marco steigt aus, der dem Lord unwillkommen ist, da er mit Lady Pamela zu flirten beginnt. Dabei bekommt er nicht nur ein Medaillon der sofort Feuer fangenden Engländerin, sondern erfährt auch noch, dass die Engländer ihr Geld in den Kleidern eingenäht haben. Der Marquis, alias Fra Diavolo, triumphiert. Inzwischen sind auch zwei Leute Fra Diavolos, Giacomo und Beppo, die sich als Priester ausgeben, im Gasthof aufgenommen worden. Lorenzo kommt zurück, er bringt den geraubten Schmuck und erhält dafür die Belohnung. Nicht zufrieden damit, will er auch noch Fra Diavolo ergreifen und reitet erneut los.
Zerlines Schlafzimmer, das an das Gastzimmer der Engländor stösst und nach der anderen Seite in einen dunklen Raum führt. Fra Diavolo hat sich hier eingeschlichen, um die Engländer zu berauben. Als Zerline dem Lord in seine Kammer leuchtet, ruft der Räuber durch eine verabredete harmlose Serenade seine beiden Kameraden Beppo und Giacomo herbei. Sie haben gerade noch so viel Zeit, sich rasch zu verstecken, da Zerline schneller, als man annahm, zurückkommt. Sie müssen nun warten, bis Zerline sich entkleidet und zu Bett gelegt hat. Beppo will sie umbringen, doch das entzückende Lied, das sie beim Zubettgehen singt, stimmt die beiden Räuber weich. Da wird ans Haustor geklopft. Die Banditen verbergen sich in grosser Angst, denn Lorenzo ist mit seinen Soldaten zurückgekehrt und fordert wiederholt Einlass. Er ist dem Räuber auf der Spur, die nach Terracina deutet. Zerline, durda das Pochen der Soldaten geweckt, vernimmt freudig die Stimme ihres Geliebten. Auch der Lord und seine Frau werden durch den Lärm munter. Beppo stösst durch Ungeschick einen Stuhl um; Lorenzo will der Ursache dieses Geräusches nachspüren und eilt zur Tür. Hier erscheint unerwartet Fra Diavolo als Marquis und weckt durch seine Erklärung, dass ihn ein Stelldichein in die Stube führte, die Eifersucht des Lords und Lorenzos. Dein Lord gegenüber verdächtigt er Pamella, indem er das geraubte Medaillon zeigt; zu Lorenzo gewandt, gibt er Zerline als seine Geliebte aus. Die sich betrogen wähnenden Männer wüten, und die Banditen freuen sich ihres Streiches. Fra Diavolo schöpft neue Hoffnung auf das Gelingen seines Raub- und Racheplanes.
Im Gebirge. Fra Diavolo erwartet seine Häscher, die mit Bauern und Bäuerinnen ins nahe Wirtshaus ziehen, um das Frühlingsfest zu feiern. Giacomo und Beppo finden verabredungsgemäss im nächsten hohlen Baum einen Zettel mit der Anweisung Fra Diavolos, das Glöckchen zu läuten, sobald die Häscher das Feld geräumt haben. Durch den des Lesens unkundigen Beppo ergibt sich eine komische Entzifferung des Zettels. Die Soldaten rüsten zum Ausmarsch; Lorenzo schilt Zerline, dass sie noch immer nicht seinetwegen mit ihrem Vater gesprochen habe. Da verraten sich die versteckten Banditen Giacomo und Beppo dadurch, dass sie das der Zerline am Vorbend abgelauschte Liedchen trällern. Blitzschnell entdeckt Zerline hierdurch den wahren Zusammenhang und verständigt Lorenzo, der die beiden Banditen auf der Stelle fesseln lässt. Fra Diavolos Zettel wird bei ihnen gefunden, und Lorenzo, seines Fanges nun sicher, lässt das Zeichen mit dem Kapellenglöckchen geben. Dadurch wird Fra Diavolo in die Falle gelockt und gefangengenommen, entweicht aber und stürzt, von einer Kugel getroffen, zu Boden. Matteo gibt nun seine Tochter Zerline dem glücklichen Hauptmann zur Frau. Der Lord und Pamella versöhnen sich, und es herrscht allgemeine Freude über den Ausgang der Ereignisse.
Letzte Änderung am 16.9.2017
Beitrag von Bernhard Sommerer, Heinz Wunsch und Birgit Selhofer